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Apothekertag zum Versandverbot
RxVV fordern oder nur wünschen?
„Umsetzen“ oder „berücksichtigen“?
Daraufhin kam eine kurze Diskussion dazu in Gang: Benkert zeigte sich überzeugt, dass die Apotheker den Bundesrat unterstützen müssen: „Wir haben den Ländern signalisiert, dass wir diese Richtung verfolgen und dürfen jetzt nicht umkippen.“ Gegenstimmen im Plenum wollten dagegen eher den ABDA-Antrag überarbeiten. Benkert zeigte sich einverstanden, eine gemeinsame Lösung für diesen Konflikt zu finden. Eine spontan gebildete Arbeitsgruppe mit Benkert, Funke und anderen zog sich darauf zurück und brütete über eine konsensfähige Änderung und Ergänzung des ABDA-Antrags. Herauskam ein überarbeiteter ABDA-Antrag, in den der folgende Passus aufgenommen werden sollte:
Der Bundesrat hat festgestellt, dass dies vollständig durch den Ausschluss der verschreibungspflichtigen Arzneimittel vom Versandhandel erreicht werden kann. Daher fordert die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker den Gesetzgeber auf, die Stellungnahme des Bundesrates in das laufende Gesetzgebungsverfahren ergänzend einzubringen und umzusetzen.“
Die erste Verlesung dieses Antrags rief bereits Beifall hervor. Aber die Verbände von Bayern und Berlin wollten den Antrag weicher formulieren: Die Stellungnahme des Bundesrats solle nur „berücksichtigt“ (und nicht „umgesetzt“ werden) und „eine politische Lösung sollte schnellstmöglich herbeigeführt werden“. Es folgte ein vehementer, emotionaler und engagierter Meinungsaustausch. Delegierte kämpften weiter für die harte „Umsetzung“ des RxVV. Hans-Peter Hubmann, Apothekerverband Bayern, gab dagegen zu bedenken, man wolle keine weitere Verzögerung: „Es darf keine Blockade geben, sonst läuft uns die Zeit davon.“ Auch Stefan Fink, Apothekerverband Thüringen, will schnelle Lösung: „Nichtstun ist die allerschlechteste Lösung, wir brauchen bald eine politische Lösung.“
Aus Sicht der Studierenden sei das RxVV dagegen nicht machbar, „ein RxVV ist der Gesellschaft von heute und morgen nicht verständlich zu machen, so der BPhD-Vertreter: „Gehen sie mutig und beherzt nach vorne und nicht in die Vergangenheit. Mit einem Versandverbot mauern Sie sich in der Apotheke ein“, rief er den Delegierten zu.
Mehrere im Lauf der Diskussion eingebrachten Anträge auf Schluss der Rednerliste wurden nicht angenommen, der Wille zum intensiven Gedankenaustausch im Plenum war nicht zu stoppen: „Das Thema ist einfach zu essentiell“, so der Thüringer Verbandschef Fink.
Overwiening, die Kammerpräsidentin von Westfalen-Lippe, wollte sich nicht zu sehr durch Wortklaubereien entzweien lassen: „Wir brauchen eine schnellstmögliche Lösung.“
Ein Delegierter versuchte, die richtige Formulierung sogar durch die Stärke und Länge des Beifalls im Plenum auszuloten.
Auch dem Pharmaziestudenten Benedikt Bühler, der die Petition eingebracht hatte, wurde das Wort erteilt: „Das RxVV ist die einzige richtige Möglichkeit“, so wiederholte er seine Forderung. Er appellierte an die Delegierten: „Sagen sie der Politik, dass sie etwas fordern. Sagen Sie, dass die Bundesratsstellungnahme umgesetzt werden soll.“
9 Kommentare
... eine Alternative wäre auch...
von Christian Redmann am 27.09.2019 um 9:10 Uhr
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AW: ... eine Alternative wäre auch
von Heiko Barz am 27.09.2019 um 11:14 Uhr
Katastrophe mit Ansage
von Michael Weigand am 27.09.2019 um 8:08 Uhr
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RXVV
von Alexander Zeitler am 27.09.2019 um 3:52 Uhr
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RxVV ist jetzt RxVA ...
von Christian Timme am 27.09.2019 um 0:34 Uhr
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Und jetzt: Keine Atempause, Teambildung zur Umsetzung
von Wolfgang Müller am 26.09.2019 um 20:00 Uhr
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Es gibt nur eine Option...
von Christoph Unglaub am 26.09.2019 um 19:24 Uhr
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AW: Es gibt nur eine Option
von Christoph Unglaub am 26.09.2019 um 19:26 Uhr
Wünschen
von Conny am 26.09.2019 um 18:50 Uhr
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