Budget der PR-Abteilung

ABDA will Apotheken-PR unterstützen und streicht großen Expopharm-Stand

Berlin - 08.05.2019, 07:00 Uhr

ABDA-Pressesprecher Dr. Reiner Kern und seine PR-Abteilung wollen die Apotheken im kommenden Jahr mehr bei ihrer PR-Arbeit unterstützen, dafür werden andere Ausgabenposten gestrichen. (Foto: Schelbert)

ABDA-Pressesprecher Dr. Reiner Kern und seine PR-Abteilung wollen die Apotheken im kommenden Jahr mehr bei ihrer PR-Arbeit unterstützen, dafür werden andere Ausgabenposten gestrichen. (Foto: Schelbert)


Die ABDA plant für das kommende Jahr erneut mit einer Erhöhung des Haushaltes. Das Budget der PR- und Öffentlichkeitsabteilung von Pressesprecher Dr. Reiner Kern soll dabei nur moderat erhöht werden. Allerdings soll sich der Fokus der ABDA-PR verschieben: In dem Haushaltsentwurf, der DAZ.online vorliegt, heißt es, dass man die Arbeit der Apotheken im Wettbewerb mit den Versandhändlern stärker unterstützen müsse. Dafür soll der aufwändige und teure Stand der ABDA auf der Expopharm wegfallen.

Die ABDA plant für das Jahr 2020 mit einem Haushalt von knapp 19,91 Millionen Euro. Aus einem ersten Entwurf, der noch vom Gesamtvorstand und der ABDA-Mitgliederversammlung beschlossen werden muss, geht demnach eine Haushaltserhöhung von rund 810.000 Euro hervor. Diese Mehrausgaben sollen durch Einnahmen aus der Vermögensverwaltung und gesteigerte Mitgliedsbeiträge finanziert werden.

Eine Besonderheit im ABDA-Haushaltsentwurf versteckt sich in diesem Jahr im Budgetplan für die PR- und Öffentlichkeitsabteilung von Pressesprecher Dr. Reiner Kern. Die PR-Ausgaben als solche sollen relativ stabil bleiben und nur leicht anwachsen: Rund 3,82 Millionen Euro plant die ABDA dafür ein, das entspricht einem Anstieg um rund 75.000 Euro. In der Begründung des Entwurfes schreibt die ABDA aber, dass sich für die Abteilung im kommenden Jahr eine „besondere Herausforderung“ ergebe. Denn: „Bei statischem Budget muss die Arbeit der öffentlichen Apotheken noch stärker als in den Vorjahren unterstützt werden, da diese nun aller Voraussicht nach dauerhaft im Wettbewerb mit dem Online-Arzneimittelhandel bestehen müssen.“

Und um die Apotheken besser im PR-Kampf gegen die Versender zu unterstützen, müssen Gelder innerhalb der ABDA-PR-Abteilung umgeschichtet werden, heißt es weiter. Konkret soll im Bereich „Veranstaltungen“ gespart werden. Wörtlich heißt es: „Ein aufwändiger Stand der ABDA auf der Expopharm ist nicht mehr vorgesehen. Vorbehaltlich eines Vertrauensvotums wird eine kleine, kostengünstige Präsenz des Verbandes unmittelbar am Saal der Hauptversammlung des DAT eingeplant.“

ABDA: Apotheker im PR-Kampf gegen EU-Versender unterstützen

Ebenfalls will die ABDA noch weiter im Bereich der Kooperationen sparen. Zur Erinnerung: Noch bis vor wenigen Jahren gab die ABDA in diesem Bereich sehr viel mehr Geld aus, man denke beispielsweise an die Kooperation mit dem DBS (Deutscher Behindertensportverband), die inzwischen nicht mehr besteht. Laut aktuellem Haushaltsentwurf will die ABDA nun auch ihre Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe beenden, auch der ABDA-Stand auf der Messe ITB soll wegfallen.

Zusätzliche Gelder soll es hingegen für die Kampagnenarbeit der PR-Agentur Cyrano geben. 205.000 Euro will die ABDA zusätzlich in die Apotheken-Kampagnen investieren, insgesamt sollen für Kampagnen rund 2,25 Millionen Euro ausgegeben werden. „Damit soll ein Beitrag zu dem Werbedruck und der öffentlichen Präsenz geleistet werden, die die öffentlichen Apotheken auch im Hinblick auf den dauerhaften Wettbewerb mit ausländischen Online-Anbietern benötigen.“

Die ABDA arbeitet seit 2013 mit der Münsteraner Agentur zusammen. Unter anderem organisierte sie die gesamte Leitbilddiskussion, bei der Apotheker sich auch im Internet über die Zukunft ihres Berufes austauschen konnten. Die Agentur etablierte auch eine gänzlich neue Imagekampagne. Weitere Beispiele der Cyrano-Arbeit für die ABDA: Die Postkarten-Aktion, bei der Politiker Karikatur-Postkarten zum Thema Arzneimittelversorgung erhalten und die aktuelle #unverzichtbar-Kampagne.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Was ist eigentlich mit der Apotheken PR los?

von Heiko Barz am 08.05.2019 um 20:50 Uhr

Wie wäre es denn mal mit direkter Fernsehwerbung ? Und zwar etwas moderater als das was schon mit B hoecker angelaufen ist.
Da gibt es doch wohl einige Prozesse, die in kurzzeitiger Form den Unterschied zwischen konzernbetriebenen Auslandsversendern und der Deutschen Basis Apotheke markant herausstellen könnten. Und wenn’s dann die eigenen PR Leute nicht wuppen, dann gibt es reichlich Profis, die das bewältigen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Pr

von Heiko Barz am 08.05.2019 um 20:47 Uhr

Wie wäre es denn mal mit direkter Fernsehwerbung ? Und zwar etwas moderater als das was schon mit B hoecker angelaufen ist.
Da gibt es doch wohl einige Prozesse, die in kurzzeitiger Form den Unterschied zwischen konzernbetriebenen Auslandsversendern und der Deutschen Basis Apotheke markant herausstellen könnten. Und wenn’s dann die eigenen PR Leute nicht wuppen, dann gibt es reichlich Profis, die das bewältigen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nächster DAT auf dem Campingplatz neben der Messe?

von Christian Timme am 08.05.2019 um 19:24 Uhr

Wenn schon „sparen“... dann bitte „richtig“ ... das wäre eine kernige Entscheidung.

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