Margareten-Apotheke Münster

In dieser Apotheke gibt es für jedes Antibiotika-Rezept einen Pass

Berlin - 26.04.2019, 17:45 Uhr

Mit diesem Pass bekommt der Patient den Über- und Durchblick über seine eigene Antibiotika-Historie. (Foto: Margareten-Apotheke Münster)

Mit diesem Pass bekommt der Patient den Über- und Durchblick über seine eigene Antibiotika-Historie. (Foto: Margareten-Apotheke Münster)


Durchblick bei der richtigen Anwendung

Zuhause kann der Patient dann jederzeit auf einen Blick das Dosierschema für sein Antibiotikum ablesen. Außerdem wird in dem Pass beispielsweise vermerkt, ob das Antibiotikum zu oder vor den Mahlzeiten eingenommen oder nicht mit Milch eingenommen werden sollte. Künftig sollen Aufkleber mit Piktogrammen die Darstellung zusätzlich vereinfachen.

Den Pass gibt es in zwei Versionen – einmal für Kinder bis 12 Jahre und einmal für Jugendliche und Erwachsene. Die beiden Ausführungen unterscheiden sich in ihren zielgruppenspezifischen Einnahmehinweisen. In der „Kinderversion“ wird beispielsweise erläutert, wie die Eltern einen Trockensaft aufschütteln sollen.  Bei der Erwachsenenversion wird unter anderem auf mögliche Wechselwirkungen zu Kontrazeptiva eingegangen.

Fragestellungen, für die unter anderem auch der elektronische Medikationsplan eines Tages vorgesehen ist. Bei dem Pass, den die Münsteraner Apothekerinnen aktuell in Papierform entwickelt haben, hat der Patient schon jetzt alle Informationen über seine Antibiose auf einen Blick vor Augen. „Der Pass wird von Patientenseite sehr gut angenommen. Insbesondere Eltern sind dankbar für die Unterstützung. Wir hatten sogar schon Anfragen von Kunden, die weit weg wohnen und den Pass haben möchten. Dass die Resonanz so positiv ist, hatten wir nicht erwartet“, freut sich Flühe.

AKWL: „So einfach wie genial“

Auch die Apothekerkammer Westfalen-Lippe ist von dem Projekt begeistert. „Wir diskutieren gerade in unseren Gremien, ob wir das auch anderen Apotheken zur Verfügung stellen“, erklärte Michael Schmitz, Geschäftsführer für Kommunikation bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Denn die Kammer sieht großes Potenzial in der Projektidee der Beiden. „Die Idee ist so einfach wie genial und stärkt die Beratungskompetenz des Apothekers“, so Schmitz.

Und den heilberuflichen Aspekt in der Pharmazie zu stärken, ist gerade im Rahmen der Debatte um die Vergütung von pharmazeutischen Dienstleistungen wichtig. „Wir haben das Projekt bewusst in der Apotheke verortet, weil die Beratung zur Einnahme in der Offizin stattfindet und wir Pharmazeuten die Arzneimittelexperten sind“, erklärt Bergmann. Denn eine individuelle Arzneimittelberatung kann eben nur die Apotheke vor Ort leisten.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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