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Margareten-Apotheke Münster
In dieser Apotheke gibt es für jedes Antibiotika-Rezept einen Pass
Zu häufige Antibiotikaverschreibungen, unpassende Indikationen und Einnahmefehler begünstigen Resistenzen. Für dieses Problem haben sich die Apothekerinnen Jessica Flühe und Anna Fischer aus Münster eine Lösung überlegt: Seit einem Monat bekommen Kunden der Margareten-Apotheke zum Antibiotikarezept einen Antibiotikapass, der ihnen helfen soll, den Überblick zu bewahren.
Haben Sie dieses Antibiotikum schon einmal bekommen? Wissen
Sie noch wann und weshalb? Wichtige Beratungsfragen, die eine rationale
Antibiotikatherapie stützen. Doch die wenigsten Apothekenkunden können diese exakt und
chronologisch beantworten. Viele Patienten erhalten von unterschiedlichen
Fachärzten Antibiotika, die wiederum häufig keine Kenntnis über die Verschreibungen
ihrer Kollegen haben. Der fehlende Durch- und Überblick bei der Antibiose begünstigt Resistenzen und beeinträchtigt damit langfristig die Wirksamkeit der antimikrobiellen Wirkstoffe.
Überblick über die individuelle Antibiotika-Historie
In der Apotheke laufen alle Arzneimittelfäden zusammen. Dessen sind sich auch die Apothekerinnen Jessica Flühe und Anna Fischer von der Margareten-Apotheke in Münster bewusst. Für ihre Projektarbeit im Rahmen ihrer Weiterbildung zum Fachapotheker für Allgemeinpharmazie entwickelten die beiden Pharmazeutinnen einen Antibiotikapass, den die Patienten mit einem Antibiotika-Rezept seit dem 21. März dort bekommen können. Bei der Aktion macht das ganze Team mit. Nach etwa sechs Monaten wollen die beiden Apothekerinnen ihr Projekt auswerten.
„Antibiotikaresistenzen sind insgesamt ein großes Thema. Wir wollten dazu beitragen, dass diese lebenswichtigen Substanzen ihre Wirksamkeit behalten. Mit dem Pass wollen wir Patienten dabei helfen, die Antibiotika richtig einzunehmen und den Überblick über die Verschreibungen zu bewahren“, erklärt Flühe gegenüber DAZ.online.
Der Pass, ähnlich wie ein Röntgenpass, enthält eine Tabelle, in die die Pharmazeuten der Margareten-Apotheke gemeinsam mit dem Patienten die Antibiotikaverschreibungen mit Datum eintragen. „Wir füllen den Pass gemeinsam mit den Patienten aus, dieses macht die Beratung noch strukturierter und wirkt sich positiv auf die Arzneimitteleinnahme aus“, erläutert Sylke Bergmann, die Inhaberin der Margareten-Apotheke die Idee ihrer Mitarbeiterinnen.
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