Zufriedenheitswerte

Apotheker belegen ersten Platz in AOK-Versorgungsstudie

Berlin - 03.04.2019, 07:00 Uhr

Keine Einrichtung mit besseren Zufriedenheitswerten: Die Apotheken schneiden in einer AOK-Versorgungsstudie sehr gut ab. (Foto: imago)

Keine Einrichtung mit besseren Zufriedenheitswerten: Die Apotheken schneiden in einer AOK-Versorgungsstudie sehr gut ab. (Foto: imago)


Wie zufrieden sind Sie mit den ambulanten Versorgungseinrichtungen in Ihrer Nähe? Dies ist eine von vielen Fragen, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa rund 2000 Bundesbürger im Rahmen einer AOK-Versorgungsstudie fragte. Bei einem ersten Aufschlag hielt der AOK-Bundesverband die Zufriedenheitswerte der Apotheker noch zurück. DAZ.online liegen die Zahlen nun vor. Sie zeigen: Es gibt keine andere Versorgungseinrichtung, mit der die Menschen so zufrieden sind, wie mit den Apotheken.

Im Februar präsentierte der AOK-Bundesverband eine Initiative zur Verbesserung der ambulanten Versorgung. Bei der Vorstellung der Aktion „Stadt. Land. Gesund.“ veröffentlichte der AOK-Verband auch eine Versorgungsstudie, in der es unter anderem um die Zufriedenheit der Bürger mit Leistungserbringern geht. Die AOKen haben zudem angekündigt, 100 Millionen Euro in die ambulante Versorgung zu investieren. Es fiel aber auf: Die Werte aller relevanten Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen waren in der Studie enthalten – nur die Apotheken fehlten. Und das obwohl die AOK Baden-Württemberg am gleichen Tag Zahlen veröffentlichte, die deutlich für die Apotheke vor Ort sprachen.

93 Prozent der Bundesbürger sind mit ihrer Apotheke zufrieden

DAZ.online liegen nun auch die Zahlen aus der AOK-Versorgungsstudie für die gesamte Bundesrepublik vor. Wie in Baden-Württemberg zeigt sich auch im gesamten Bundesgebiet: Bei der Zufriedenheit belegen die Apotheken deutlich den ersten Platz. 93 Prozent der Befragten sind entweder „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Die Zufriedenheitsraten mit den Einkaufsmöglichkeiten (83 Prozent) und der hausärztlichen Versorgung (79 Prozent) sind zwar ebenfalls hoch, erreichen aber nicht ganz das Niveau der Apotheken. Betrachtet man die Zufriedenheitswerte für Apotheken abhängig von der Ortsgröße, variieren sie lediglich zwischen 89 Prozent in kleinen Ortschaften und 94 Prozent in Großstädten.

Was die Bedeutung für die Versorgung betrifft, liegen die Apotheken auf Platz 6 hinter den Hausärzten, Einkaufsmöglichkeiten, der Internetversorgung, Schulen und Kliniken. Die Abstände in dieser Kategorie sind aber nur knapp.

AOK: Wozu brauchen die Apotheken mehr Geld?

Gefragt wurde auch jeweils, ob sich die Versorgung in den vergangenen Jahren verbessert oder verschlechtert habe. Bei den Apotheken sehen 18 Prozent der Befragten eine Verbesserung. Dabei erleben die Bewohner kleinerer Gebietstypen sogar eine stärkere Verbesserung der Apothekenversorgung als die Bewohner in Städten. Und nur 7 Prozent sehen eine Verschlechterung, das ist der zweitbeste Wert. Die ärztliche Versorgung wird dagegen kritischer eingeschätzt. So sehen 23 Prozent bei den Fachärzten und 20 Prozent bei den Hausärzten eine Verschlechterung.

Massive Deregulierungen gefordert

Der AOK-Bundesverband leitet aus diesen Ergebnissen allerdings eine Reihe von Forderungen ab, die den Apothekenmarkt nachhaltig verändern würden. Konkret will der Kassenverband – wie schon in einem Positionspapier zur letzten Bundestagswahl erwähnt – massiv deregulieren. Verbandschef Martin Litsch wünscht sich in einer Mitteilung „Umstrukturierungen“, wie etwa die Aufweichung des Mehrbesitzverbotes oder die „Flexibilisierung der Betriebsformen von Apotheken“. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

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Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Konsequenz?

von C Stackmann am 03.04.2019 um 8:29 Uhr

Verstehe ich das richtig?
„ Es funktioniert sehr gut, also ist es zu teuer“.
Ich frag mal bei der KK meines Vertrauens ungefähr so.
„ ihre Leistungen sind super. Daher hätte ich gerne einen ( deutlichen) Rabatt.“. Ob das funktioniert?

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