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Umweltbelastung durch Medikamente
EU-Kommission will Arzneimittel-Rückstände eindämmen
Blutdrucksenker im Badesee, mit Schmerzmitteln vergiftete Fische: Um Arzneimittel-Rückstände in der Umwelt einzudämmen, hat die EU-Kommission am Montag eine neue Strategie vorgelegt. Hauptziele sind, einen sorgfältigen Umgang mit Medikamenten zu fördern, die Entwicklung von weniger umweltschädlichen Mitteln voranzutreiben, Arzneiabfälle zu reduzieren sowie Risiken und Umwelteinflüsse besser zu erforschen.
Auch in deutschen Gewässern haben Forscher nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) inzwischen mehr als 150 verschiedene Arzneiwirkstoffe nachgewiesen. Am häufigsten gefunden wurden demnach Mittel gegen Epilepsie, hohen Blutdruck und Schmerzen sowie Antibiotika und Betablocker. Hauptquelle sind nach Angaben der EU-Kommission Ausscheidungen von Menschen und Tieren, die über Abwasser und Dung in die Umwelt gelangen.
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Bisher seien die nachgewiesenen Konzentrationen meist sehr
gering, so dass sie nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
kein Risiko für Menschen darstellten, erklärte die Kommission. Doch müssten die
Gefahren besser untersucht werden. Langfristig könnten Antibiotika in der
Umwelt zum Beispiel zur Ausbreitung resistenter Keime beitragen. Auf Fische und
andere Tiere könnten die Arzneirückstände toxisch wirken oder deren
Fortpflanzung und Verhalten verändern.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte, dass sich die EU-Kommission das Problem vornimmt. Da die Rückstände zunähmen, werde es auf die Dauer schwieriger, Trinkwasser zu liefern, das bedenkenlos ein Leben lang getrunken werden könne, warnte der VKU, in dem unter anderem Wasserwerke organisiert sind. Wichtig sei ein verantwortungsvoller Umgang mit Arzneimitteln, damit die Rückstände nicht mühsam herausgefiltert werden müssten. Der VKU schlägt unter anderem kleinere Arzneipackungen vor, damit weniger Abfälle entstehen.
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