Kooperationsgipfel

COOP-Study: 90 Prozent der Apotheken sind in mindestens einer Kooperation

München - 22.02.2019, 15:15 Uhr

Beste Eigenmarke: Tanja Wilcke-Pasternacki und
Doris Jeske-Kraft (beide Geschäftsleitung gesund-leben-Apotheken) bei der
Preisübergabe im Rahmen des Kooperationsgipfels in München. ( j / Foto: Gehe)

Beste Eigenmarke: Tanja Wilcke-Pasternacki und Doris Jeske-Kraft (beide Geschäftsleitung gesund-leben-Apotheken) bei der Preisübergabe im Rahmen des Kooperationsgipfels in München. ( j / Foto: Gehe)


„Gesund leben“ als beste Eigenmarke, Ratiopharm als bester Industriepartner, EasyApotheken für den besten Einkauf – das sind einige der Ausgezeichneten der diesjährigen COOP-Study, bei der Apotheken- und Filialleiter zu Kooperationen befragt werden und die beim Kooperationsgipfel in München vorgestellt wurde. Der Untersuchung zufolge sind 90 Prozent der Befragten Mitglied in mindestens einer Kooperation, vor allem wegen der Einkaufsvorteile.

Bei der jährlich durchgeführten Apothekenkooperationsstudie „Coop-Study“ bewerten Apotheken- und Filialleiter die Leistungsportfolios der Apothekenkooperationen. 660 haben sich an der vom DeutschenApothekenPortal und IQVIA durchgeführten Studie beteiligt. Die komplette Untersuchung ist noch nicht veröffentlicht. Auf dem vom Bundesverband der deutschen Apothekenkooperationen veranstalteten Kooperationsgipfel, der am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in München stattfand, gab es aber schon mal einen Vorgeschmack. 

Dr. Dagmar Engels vom DAP und Julia Weyh von IQVIA stellten die Daten vor. Unter anderem wurde ein Ranking der Kooperationen auf Basis definierter Imagekriterien erstellt und die jeweiligen Preisträger auf dem Kooperationsgipfel ausgezeichnet. So wurde die „Babyfreundliche Apotheke“ zum 3. Mal nach 2014 und 2017 als „Beste Fachkooperation“ ausgezeichnet, der Gehe-Kooperation „gesund leben“ wurde bereits zum sechsten Mal in Folge der Titel „Beste Eigenmarke“ verliehen und EasyApotheke gewann erneut in der Kategorie „Bester Einkauf“.

Weitere Preisträger

  • Beste Regionalkooperation: Bären-Apotheken
  • Beste Marketing-Unterstützung und Bestes Category Management: Linda
  • Bester Industriepartner OTC, Rx und Generika: Ratiopharm
  • Aufsteiger OTC: Bionorica
  • Bester Kosmetikhersteller: Beiersdorf
  • Bester Importeur: Kohlpharma
  • Bester IT-Partner: Awinta
  • Bestes Bankinstitut: ApoBank
  • Bestes Abrechnungszentrum: ARZ Service
  • Bester Automatenhersteller: BD-Rowa

Wie wichtig sind Bonusprogramme wie Payback?

Außerdem ergab die Untersuchung, dass 90 Prozent der Befragten mindestens in einer Kooperation Mitglied sind, die übrigen 10 Prozent hatten sich in der Vergangenheit einer Kooperation angeschlossen, tun es aber heute nicht mehr. Hauptgründe für den Ausstieg waren für die Apotheker, dass sie keinen finanziellen Vorteil (59 Prozent) sahen sowie die Bindung an einen Großhandel (41 Prozent). Der wesentliche Grund für den Beitritt zu einer Kooperation waren Einkaufsvorteile (72 Prozent), gefolgt von Vorteilen durch Marketingmaßnahmen, die bei 17 Prozent lagen. Die Vorgaben der Kooperation werden der Untersuchung zufolge von 70 Prozent der Befragten mindestens überwiegend umgesetzt, nur 6 Prozent gaben an, dies gar nicht zu tun. Allerdings variiert das Ausmaß der Umsetzung je nach Kooperation. Vorn finden sich die „Guten Tag Apotheken“, von denen 92 Prozent der Befragten die Maßnahmen komplett oder überwiegend umsetzen, bei „Linda“ sind es 90 Prozent und bei „Mea – meine Apotheke“ 85 Prozent. Größtenteils sind die Apotheker mit ihren Kooperationen zufrieden, so gaben 81 Prozent an, mit ihrer Wahl „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ zu sein, im Vorjahr waren es noch 89 Prozent.

Servicepaket für Apotheken

Phoenix lockt mit App und Payback-Zugang

Kein eindeutiges Ergebnis

Erstmalig wurde in diesem Jahr nach der Relevanz von Bonusprogrammen gefragt. Aufhänger war, dass Payback seine exklusive Zusammenarbeit mit einer Kooperation beendet hatte und sich für alle öffnen will. Das Ergebnis war nicht eindeutig. So waren 29 Prozent der Meinung, dass deren Bedeutung steige, 20 Prozent hingegen glaubten, dass sie an Bedeutung verlieren. Es gab jedoch viele Freitextantworten. Kritiker erklärten zum Beispiel, dass derartige Programme Apotheken auf eine Stufe mit Verbrauchermärkten stellten. Befürworter brachten an, dass Bundesbürger Jäger und Sammler seien und Vorteile wie Punkte und Prämien wieder in die Offizin lockten. Zudem hieß es, dass Payback nach Aufgabe der Exklusivität keinen Wettbewerbsvorteil mehr darstelle.

Der Kooperationsgipfel fand am 20. und 21. Februar in München statt – bereits zum 11. Mal. Hauptzielgruppe des Kooperationsgipfels sind Entscheider aus den Apothekenkooperationen, der pharmazeutischen Industrie, den Warenwirtschaftshäusern sowie den pharmazeutischen Großhandlungen. 2019 hatten sich über 450 Teilnehmer angemeldet.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.