Kooperationsgipfel

COOP-Study: 90 Prozent der Apotheken sind in mindestens einer Kooperation

München - 22.02.2019, 15:15 Uhr

Beste Eigenmarke: Tanja Wilcke-Pasternacki und
Doris Jeske-Kraft (beide Geschäftsleitung gesund-leben-Apotheken) bei der
Preisübergabe im Rahmen des Kooperationsgipfels in München. ( j / Foto: Gehe)

Beste Eigenmarke: Tanja Wilcke-Pasternacki und Doris Jeske-Kraft (beide Geschäftsleitung gesund-leben-Apotheken) bei der Preisübergabe im Rahmen des Kooperationsgipfels in München. ( j / Foto: Gehe)


Wie wichtig sind Bonusprogramme wie Payback?

Außerdem ergab die Untersuchung, dass 90 Prozent der Befragten mindestens in einer Kooperation Mitglied sind, die übrigen 10 Prozent hatten sich in der Vergangenheit einer Kooperation angeschlossen, tun es aber heute nicht mehr. Hauptgründe für den Ausstieg waren für die Apotheker, dass sie keinen finanziellen Vorteil (59 Prozent) sahen sowie die Bindung an einen Großhandel (41 Prozent). Der wesentliche Grund für den Beitritt zu einer Kooperation waren Einkaufsvorteile (72 Prozent), gefolgt von Vorteilen durch Marketingmaßnahmen, die bei 17 Prozent lagen. Die Vorgaben der Kooperation werden der Untersuchung zufolge von 70 Prozent der Befragten mindestens überwiegend umgesetzt, nur 6 Prozent gaben an, dies gar nicht zu tun. Allerdings variiert das Ausmaß der Umsetzung je nach Kooperation. Vorn finden sich die „Guten Tag Apotheken“, von denen 92 Prozent der Befragten die Maßnahmen komplett oder überwiegend umsetzen, bei „Linda“ sind es 90 Prozent und bei „Mea – meine Apotheke“ 85 Prozent. Größtenteils sind die Apotheker mit ihren Kooperationen zufrieden, so gaben 81 Prozent an, mit ihrer Wahl „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ zu sein, im Vorjahr waren es noch 89 Prozent.

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Kein eindeutiges Ergebnis

Erstmalig wurde in diesem Jahr nach der Relevanz von Bonusprogrammen gefragt. Aufhänger war, dass Payback seine exklusive Zusammenarbeit mit einer Kooperation beendet hatte und sich für alle öffnen will. Das Ergebnis war nicht eindeutig. So waren 29 Prozent der Meinung, dass deren Bedeutung steige, 20 Prozent hingegen glaubten, dass sie an Bedeutung verlieren. Es gab jedoch viele Freitextantworten. Kritiker erklärten zum Beispiel, dass derartige Programme Apotheken auf eine Stufe mit Verbrauchermärkten stellten. Befürworter brachten an, dass Bundesbürger Jäger und Sammler seien und Vorteile wie Punkte und Prämien wieder in die Offizin lockten. Zudem hieß es, dass Payback nach Aufgabe der Exklusivität keinen Wettbewerbsvorteil mehr darstelle.

Der Kooperationsgipfel fand am 20. und 21. Februar in München statt – bereits zum 11. Mal. Hauptzielgruppe des Kooperationsgipfels sind Entscheider aus den Apothekenkooperationen, der pharmazeutischen Industrie, den Warenwirtschaftshäusern sowie den pharmazeutischen Großhandlungen. 2019 hatten sich über 450 Teilnehmer angemeldet.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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