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Niederlande
Massiver Export durch Apotheker führt zu Engpässen
Vorwurf: Apotheker bestellen koordiniert größere Mengen beim Großhandel und exportieren diese
Ab Dezember oder Januar würden die Hersteller wieder ausreichende Bestände an Antibabypillen vorhalten, versuchte der Minister Ende November als Antwort auf den Brandbrief zu beruhigen. Nun ist das Thema mit einem aufsehenerregenden Artikel in der Tageszeitung „Trouw“ wieder hochgekocht.
Darin werden schwerwiegende Vorwürfe gegenüber den Apothekern, beziehungsweise einigen „schwarzen Schafen“ des Berufsstandes erhoben. Sie verkauften Medikamente an das Ausland, die eigentlich für niederländische Patienten bestimmt seien und provozierten damit die Verknappungen, so die Behauptung. Im Fokus: der Kahlschlag bei den Kontrazeptiva. In „Trouw“ kommt Jan Broeren, Präsident des Verbandes für kleinere Pharmaunternehmen GLN, zu Wort. Er sagt, er kenne eine Reihe von Apothekern, die „koordiniert größere Mengen beim Großhandel bestellen und diese exportieren“. Von vierzig bis hundert werde gemunkelt. Durch diese Praxis fahren beide Seiten Gewinne ein, die niederländischen Apotheker, weil sie durch das erhebliche Preisgefälle, etwa zu Deutschland, für die Präparate mehr Geld bekommen können als von der inländischen Krankenversicherung oder direkt von den Verbrauchern, und die ausländischen Abnehmer, weil sie billiger einkaufen können.
„Omertà“ wie bei der Mafia
Die Apotheker hielten sich bedeckt, stellt „Trouw“ fest. Einer habe gegenüber der Zeitung sogar von „Omertà“, der Schweigepflicht bei der Mafia gesprochen. Apotheker, die von solchen Kollegen wüssten, wollten ihren Namen gegenüber der Zeitung nicht nennen. Dabei ist daran nichts Illegales, solange die Apotheke eine Großhandels-Lizenz hat. Laut Auskunft des Inspektorats für die Gesundheitsversorgung soll es aber „einige Signale“, geben, dass Apotheken Präparate ohne Lizenz exportieren. Beweise, dass dies in größerem Maßstab geschehe, habe man allerdings nicht.
2 Kommentare
gewollte Marktwirtschaft
von ratatoske am 11.08.2019 um 14:00 Uhr
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Warum die Aufregung
von ratatosk am 01.02.2019 um 18:22 Uhr
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