Wann geht ein Arzneimittel in die Muttermilch über?
Tatsächlich entscheiden physikochemische Gegebenheiten der Wirkstoffe, wie Lipophilie, Verteilungsvolumen und Molekülgröße, ob der Übertritt vom Plasma in die Milch zu befürchten ist. Der Milch/Plasma-Quotient (M/P-Quotient) quantifiziert diesen Umstand pro Wirkstoff und lässt dadurch eine Einschätzung der Eignung während des Stillens zu.
Aber nicht nur daraus resultiert die Bewertung. Möglichst sollten jahrelange Erfahrungswerte zum ausgewählten Mittel vorliegen. Umfassende und verlässliche Analysen zu Wirkstoffen während Schwangerschaft und Stillzeit findet man auf embryotox.de. Die Datenbank kann während der Beratung auf jeden Fall zu Rate gezogen werden. Des Weiteren sind Monopräparate Kombinationspräparaten aus mehreren Wirkstoffen vorzuziehen und die Halbwertszeit des Arzneistoffs sollte kurz sein, um eine schnelle Elimination aus dem mütterlichen Körper zu gewährleisten. Denn die Konzentration im Blut der Mutter und in der Milch sind proportional zueinander.
Bei sehr kurzen Halbwertszeiten können Stillpausen für die Medikamenteneinnahme genutzt werden, um das Risiko für den Säugling noch weiter zu minimieren. Soll das Arzneimittel nur für einen kurzen Zeitraum angewendet werden – wie in der Selbstmedikation ohnehin empfohlen –, kann die Mutter die Milch auch vor der Einnahme abpumpen und gegebenenfalls einfrieren.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.