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Honorar und Boni-Deckel
Hamburgs Apotheker warnen vor Spahns Apotheken-Plänen
Boni-Deckel als Dammbruch
Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, erklärte gegenüber DAZ.online, er sei „erschüttert“ über Spahns Pläne. Er bezweifelt, dass sich ausländische Versender an einen Boni-Deckel im deutschen Sozialrecht halten würden. Stattdessen erwartet er, dass ein Boni-Deckel für das Ausland zu Boni in Deutschland führen würde. „Das geht nach hinten los“, fürchtet Siemsen. Irgendjemand werde schon nach sehr kurzer Zeit Boni in Deutschland bieten. Bisher hätten deutsche Gerichte Boni in Deutschland für rechtswidrig erklärt. Doch diese Argumentation werde nicht mehr greifen, wenn Ausländer Boni gewähren dürfen und deren Marktanteil steigt.
Weiter erklärte Siemsen: „Ich freue mich, wenn Dienstleistungen honoriert werden, aber was nützt das, wenn die Strukturen wegbrechen?“ Siemsen verglich die Situation mit einem Dammbruch. Da entstehe zunächst ein Rinnsal. „Das Rinnsal wird zu einem Krater und dann kann niemand das Wasser aufhalten“, erklärte Siemsen. Ein Boni-Deckel wirke dabei wie eine Kerbe im Deich. „Die Arzneimittelpreisverordnung würde in wenigen Monaten Makulatur“, erwartet Siemsen. Doch wenn die Preisbindung in Deutschland falle, müssten auch Fragen nach dem Kontrahierungszwang und der Apothekenpflicht gestellt werden. Darum betrachtet Siemsen das Bild des Dammbruchs als sehr passend.
Wirtschaftlicher Ausgleich viel zu gering
Auch seine wirtschaftliche Betrachtung kommt zu einem negativen Ergebnis. Denn wenn ausländische Versender mit Boni werben, würden gerade unproblematische Rezepte mit wenig Erklärungsbedarf abwandern, argumentiert Siemsen. Die Apotheken würden Umsätze verlieren und die Kosten würden nicht in gleichem Maß sinken, weil die aufwendigen Fälle bleiben. Wenn fünf Prozent der Umsätze verloren gingen, sei die Einbuße größer als der Ausgleich durch die angekündigten zusätzlichen Honorare. Zudem müsse über die Verteilung dieses Geldes noch mit den Krankenkassen verhandelt werden. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass das Geld sofort zur Auszahlung komme.
Der Vorstand der Apothekerkammer Hamburg habe bisher noch nicht über die Reaktion auf Spahns Pläne entschieden. Doch Siemsen machte sein persönliches Fazit schon deutlich: „Mein Gesamturteil ist negativ.“
3 Kommentare
In Gefahr und Not ist der Mittelweg der Tod
von Wolfgang Müller am 14.12.2018 um 18:46 Uhr
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Aramäisch oder akkadisch
von Dr Schweikert-Wehner am 14.12.2018 um 12:18 Uhr
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Siemsen übernehmen Sie!
von Moritz Meier am 14.12.2018 um 11:25 Uhr
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