Apothekenangestellte

Reform der PTA-Ausbildung erst 2019

Berlin - 11.12.2018, 14:40 Uhr

Das Bundesgesundheitsministerium will die PTA-Ausbildung reformieren. Aber erst im kommenden Jahr. (m / Foto: Volker Witt)

Das Bundesgesundheitsministerium will die PTA-Ausbildung reformieren. Aber erst im kommenden Jahr. (m / Foto: Volker Witt)


Immer wieder hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, dass er neben seinen Plänen für den Apothekenmarkt auch die PTA-Ausbildung reformieren möchte. Konkret geht es um die Länge und die Inhalte der Ausbildung. Nun steht aber fest: Zunächst will Spahn den Versandhandelskonflikt lösen und das Apothekenhonorar reformieren, dann ist die PTA-Ausbildung dran.

Auf seinem Facebook-Kanal hatte Spahn mehrfach ein umfangreiches Gesetzespaket für den Apothekenmarkt angekündigt. Dabei ging es nicht nur um den Versandhandelskonflikt und das Apothekenhonorar. Der Minister sagte im Juni 2018 auch: „Ich möchte die PTA-Ausbildung gerne zeitnah überarbeiten und auf einen modernen Stand bringen.“ Dazu waren aber bislang keine Details bekannt. Klar war nur, dass sich im vergangenen Monat Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesverbandes der PTA (BVpta), der Apothekengewerkschaft Adexa und der ABDA getroffen haben, um über eine mögliche Reform zu sprechen.

Sprach Spahn bislang von einem „Gesamtpaket“, wird nun aber klar, dass das Thema der PTA-Ausbildung von den anderen Regelungen im Apothekenmarkt getrennt geregelt werden soll. Auf der Pressekonferenz am heutigen Dienstag in Berlin erklärte Spahn nach der ABDA-Mitgliederversammlung: „Dieses Thema haben wir heute noch nicht besprochen. Der PTA-Beruf ist ein eigener Beruf, wir werden dieses Thema erst im nächsten Jahr aufgreifen“, so der Minister.

Adexa und BVpta wollen modernisieren

Konkret geht es um das 1968 verabschiedete Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PharmTAG) sowie die 1997 zuletzt stärker novellierte Ausbildungs- und Prüfungsordnung (PTA-APrV). „Beide Regelwerke bilden weder den aktuellen Stand noch zeitgemäße Kompetenzen von PTA ab“, betonte Sabine Pfeiffer van Rijswijk, Vorsitzende des BVpta, im Juli 2018. Als Beispiele nennt sie Qualitätsmanagement, Dokumentation und Digitalisierung. Auch die Adexa sieht Handlungsbedarf. Adexas Erster Vorsitzender Andreas May ergänzte: „Gleichzeitig müssen die Ausbildungsbedingungen attraktiver gestaltet werden, um dem schon jetzt bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Streit um die Länge der Ausbildung

Was die zukünftige Länge der PTA-Ausbildung betrifft, gibt es aber unterschiedliche Meinungen. Adexa und BVpta fordern: Die Ausbildungsdauer müsse um sechs auf 36 Monate verlängert werden, 30 Monate PTA-Fachschule und wie bisher sechs Monate Praktikum. Ausbildungsschwerpunkte und Themen müssten nach zeitgemäßen Erfordernissen aufgestockt und die Ausbildungsstandards bundesweit angeglichen werden. Zum zeitgleichen Erwerb eines Fachhochschulabschlusses soll es zudem mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik sowie einer Fremdsprache geben.

Die ABDA ist hier anderer Meinung. „Die BAK hat bereits im Januar 2014 ihre Vorstellungen zur Novellierung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA-APrV) an das Bundesministerium für Gesundheit übermittelt. Insofern besteht zwischen ABDA/BAK, Adexa und BVpta Einigkeit“, erklärte ein ABDA-Sprecher im August gegenüber DAZ.online.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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