Sorgen wegen No deal-Brexit

UK: Apotheker sollen ohne Arzt-Rücksprache substituieren dürfen

Remagen - 10.12.2018, 16:15 Uhr

Im Vereinigten Königreich sollen Apotheker im Falle eines No deal-Brexits Arzneimittel auch ohne Rücksprache mit dem Arzt substituieren dürfen. ( r / Foto: Imago)

Im Vereinigten Königreich sollen Apotheker im Falle eines No deal-Brexits Arzneimittel auch ohne Rücksprache mit dem Arzt substituieren dürfen. ( r / Foto: Imago)


Es geht nicht nur um den Brexit

Dabei gehe es nicht nur um den Brexit, hat der Staatssekretär für Gesundheit und Sozialwesen Matt Hancock am letzten Freitag im „Today Programme“ von BBC Radio 4 erläutert und verweist auf einen Engpass bei den Epipens, der im letzten Monat wegen eines Problems mit einem Lieferanten aus den USA aufgetreten sein soll. Das Gesundheitsministerium hat gegenüber dem Portal „Chemist + Druggist“ bestätigt, dass die Regelung auf jeden Fall vor März 2019 in Kraft gesetzt werden soll, unabhängig von der Situation bezüglich des Brexits.

Apothekenverbände in engem Kontakt mit dem Ministerium

Die geplante Neuregelung gehört zu den Vorschlägen, die das Pharmaceutical Services Negotiating Committee (PSNC), die Interessensvertretung der in den National Health Service (NHS) eingebundenen Apotheken, für den Fall eines chaotischen Brexits gemacht hat

Bereits seit dem Sommer dieses Jahres hätten sich die Verhandlungsführer des PSNC in einem ständigen Dialog mit dem Gesundheits-und Sozialministerium befunden, um “sekundäre Maßnahmen“ für die Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung nach dem Ausscheiden von Großbritannien aus der EU, speziell für den Fall eines „No deal-Brexit“ auszuloten, teilt das Komitee mit. Auch andere Apothekenorganisationen, wie die Company Chemists’ Association (CCA), die die acht größten Ketten-Unternehmen in England, Schottland und Wales repräsentiert, die Vereinigung der unabhängigen Apothekenketten und die National Pharmacy Association als Verband der unabhängigen Apotheken sollen sich hierzu mit dem Ministerium an einen Tisch gesetzt haben. „Bestimmt sorgen sich viele öffentliche Apotheker und Regionale Pharmazeutische Ausschüsse (Local Pharmaceutical Committees) zurecht um den Brexit und dessen Auswirkungen auf die Patienten, die Gemeinden und natürlich die Geschäfte“, sagt der Hauptgeschäftsführer des PSNC. „Ich teile ihre Sorgen.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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