Säuglinge
und Kleinkinder sollten während der Applikation auf den Rücken gelegt werden.
Falls möglich sollte mithilfe eines Kissens der Nacken ein wenig überstreckt
werden. Ältere Kinder können im Sitzen den Kopf in den Nacken legen. Das
Unterlid wird dann vorsichtig heruntergezogen und ein Tropfen in den
Bindehautsack gegeben. Alternativ kann das Unterlid unterhalb der Wimpern
vorsichtig ein wenig nach vorn gezogen werden, sodass eine Art „Tasche“ entsteht, die den Tropfen aufnimmt. Während das Lid vorsichtig in die
ursprüngliche Position gebracht wird, kann man das Kind animieren, nach hinten
zu schauen. Danach sollte es die Augen sanft schließen, möglichst ohne dabei
heftig zu blinzeln oder zu zwinkern, da dies den Abtransport des Arzneimittels
über den Tränen-Nasen-Kanal beschleunigt. Sinnvoll ist es, das Auge unter dem
geschlossenen Lid zur Verteilung des Arzneistoffs vorsichtig zu bewegen.
Empfehlenswert ist es auch, sanft auf die Innenseite des Auges zu drücken, um
ein sofortiges Abfließen über den Tränen-Nasen-Kanal zu verhindern und das
Arzneimittel zu verteilen. Augensalben werden nach vorsichtigem Herunterziehen
des Unterlids behutsam in den Unterlidsack gegeben. Danach sollte das Auge einige
Minuten geschlossen bleiben.
Bei besonders wehrhaften Babys und Kleinkindern, die die
geschilderte konjunktivale Anwendungsprozedur nicht tolerieren, werden
Augentropfen am besten kanthal appliziert. Dabei werden die Tropfen in den
inneren Lidwinkel (Canthus medialis) des geschlossenen Auges getropft, während
sich das Kind in völlig waagerechter Position befindet, also ohne Kopfkissen
ganz flach liegt. Der Lidwinkel muss gegebenenfalls zuvor von Schmutz oder
Sekretresten gesäubert werden. Dann zieht man das Unterlid vorsichtig ein wenig
nach vorn, und die Tropfen werden aufgenommen. Wenn das schlafende Kind durch
die Prozedur doch aufwacht, fließen die Tropfen beim spontanen Öffnen der Lider
auf die Horn- und Bindehaut ab.
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