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Adexa, BVpta und ABDA im BMG
Reform der PTA-Ausbildung kommt ins Rollen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat es mehrfach betont: Er will die PTA-Ausbildung modernisieren. Am vergangenen Freitag waren nun Vertreter der Apothekengewerkschaft Adexa, des Bundesverbands PTA und der ABDA zu einem Gespräch ins Ministerium geladen. Aus Sicht von Adexa und BVpta verlief der Austausch sehr konstruktiv.
Die PTA-Ausbildung muss reformiert werden. Darüber sind sich alle Betroffenen einig. Und auch die Politik verschließt sich dem nicht. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag sogar versprochen, das Schulgeld in den Gesundheitsfachberufen – und damit auch für PTA – zu streichen. Schließlich sind PTA gefragte Fachkräfte. Zugleich haben sich die Anforderungen an den Beruf zuletzt stark gewandelt, während seine gesetzlichen Grundlagen lange nicht angepasst worden sind. Zwar wurde das 1968 verabschiedete Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PharmTAG) erst 2016 im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen in einigen Bereichen neu gefasst. Allerdings ausschließlich im Hinblick darauf, unter welchen Voraussetzungen eine Ausbildung in einem anderen Mitgliedstaat anerkannt werden kann. Die Ausbildungs- und Prüfungsordnung (PTA-APrV) wurde im gleichen Zuge nachjustiert, ist aber zuletzt 1997, also vor mehr als 20 Jahren, stärker novelliert worden.
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte schon im Frühsommer eine grundsätzliche Reform angekündigt. Ein Gesamtpaket rund um Apotheken und Arzneimittel soll in den kommenden Monaten geschnürt werden. Nun scheint die Arbeit in seinem Haus konkreter zu werden. Am 2. November traf sich der für den Apothekenbereich zuständige Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Thomas Müller, mit Vertretern der Apothekengewerkschaft Adexa, des Bundesverbandes PTA (BVpta) und der ABDA, um über das Thema PTA-Ausbildung zu sprechen. Wie Adexa und BVpta mitteilen, konnten sie bei dem mehrstündigen Gespräch ihre Standpunkte zur Neuordnung der PTA-Ausbildung vorbringen und sich austauschen.
Ausbildungsdauer bleibt umstritten
Adexa-Vorstand Andreas May zeigte sich zufrieden: „Das Treffen war sehr offen und konstruktiv. Es wurde deutlich, dass das Ministerium – nicht zuletzt aufgrund unseres beharrlichen Engagements – die PTA jetzt wirklich im Fokus hat und beim Novellierungsprozess auf den Startknopf gedrückt hat.“ BVpta-Bundesvorsitzende Sabine Pfeiffer van Rijswijk ergänzte: „Wir haben noch einmal erläutern können, warum BVpta und Adexa die Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre für geboten halten. Dabei wissen wir die Mehrheit der PTA und des Berufsnachwuchses hinter uns.“ Zum Hintergrund: Zwei Adexa-Umfragen unter PTA und dem PTA-Berufsnachwuchs hatten gezeigt, dass sich eine deutliche Mehrheit von 77 beziehungsweise 80 Prozent für eine solche Verlängerung ausspricht.
Die von Adexa und BVpta neben einer inhaltlichen Neuausrichtung geforderte Verlängerung der Fachschulausbildung von 24 auf 30 Monate, lehnt unter anderem die ABDA ab. Die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein hatte dagegen vorgeschlagen, das PTA-Praktikum zu verlängern, was wiederum Adexa und BVpta „aus verschiedenen Gründen für wenig zielführend“ halten. Dazu die Leiterin des ADEXA-Referates Schulen & Unis, Michaela Freudenfeld: „Wir wissen, dass die Qualität der praktischen Ausbildung und die Möglichkeit, sich auf die abschließende Prüfung vorzubereiten, von Apotheke zu Apotheke sehr unterschiedlich sind. Bei einem einjährigen Praktikum wäre das Risiko noch höher, dass – statt einer guten und breitgefächerten Anleitung – die PTA-Praktikantinnen lediglich als billige Arbeitskraft eingesetzt werden.“
Auch die Schulleiter sollen noch vorsprechen können
Beschlossene Sache ist im BMG noch nichts. Nach Informationen von DAZ.online werden auch die Schulleiter noch zu Gesprächen ins Ministerium kommen. Diese haben sich bislang ebefalls gegen eine Verlängerung der Schulzeit positioniert. Dagegen sprächen an vielen Schulen organisatorische Gründe und generell finanzielle Gründe, argumentierten sie.
Ob das Geld wirklich ein solches Problem ist, muss sich zeigen. Nordrhein-Westfalen hat kürzlich angekündigt, ab sofort 70 Prozent des an PTA-Schulen erhobenen Schulgeldes zu erstatten – und zwar rückwirkend zum 1. September 2018.
Die ABDA und das BMG haben sich zu den Gesprächen auf Nachfrage von DAZ.online bislang nicht geäußert.
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