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Mega-Deal im Versender-Markt
Zur Rose übernimmt Medpex-Versandgeschäft
Die DocMorris-Muttergesellschaft Zur Rose schlägt erneut auf dem deutschen Markt für Onlineapotheken zu: Der Schweizer Ärztegrossist und Arzneimittelhändler übernimmt für voraussichtlich rund 170 Millionen Euro die Versandaktivitäten von Deutschlands drittgrößter Onlineapotheke Medpex. Damit baut Zur Rose seine Position hierzulande mit einem Schlag massiv aus und verschafft sich gegenüber dem Rivalen Shop Apotheke Europe einen Vorteil.
Mit dieser Übernahme setzt Zur Rose Zeichen: Für rund 170 Millionen Euro will der Schweizer Konzern, nach eigenen Angaben Europas größte Versandapotheke, das Versandhandelsgeschäft der drittgrößten deutschen Onlineapotheke Medpex übernehmen. Das teilte das Unternehmen in einer Presseerklärung mit. Nachdem die Muttergesellschaft von DocMorris innerhalb der vergangenen zwölf Monate bereits mehrere Übernahmen von Onlineapotheken angekündigt beziehungsweise vollzogen hat, will der Konzern mit dem Kauf des Medpex-Geschäftes nun nach eigenen Angaben seine europäische Marktführerschaft weiter ausbauen und die Nummer-1-Position in Deutschland stärken. Dabei ist Medpex ein beachtlicher Fisch: Das Ludwigshafener Unternehmen erzielte nach Angaben von Zur Rose im Jahr 2017 mit dem Versandhandel einen Umsatz von 139 Millionen Euro, bearbeitete rund 3,5 Millionen Bestellungen und gewann zirka 800.000 Neukunden hinzu. 2016 lag der Erlös von Medpex noch bei 112 Millionen Euro, für das laufende Jahr wird ein Umsatz von 170 Millionen Euro erwartet.
Laut Zur Rose ist Medpex damit in den vergangenen drei Jahren zur drittgrößten Versandapotheke in Deutschland aufgestiegen und habe neben dem organischen Umsatzwachstum auch eine nachhaltige Profitabilität bezeigt. Gegründet wurde das Unternehmen 2005 durch Franz Bichler. 2011 hat seine Tochter Christiane Bülow-Bichler das Unternehmen übernommen. Neben dem Versandhandelsgeschäft betreibt Bülow-Bichler die Stifts-Apotheke in Ludwigshafen.
Die Gründer von Medpex sollen durch die Transaktion Aktionäre der Zur Rose-Gruppe werden und weiterhin operativ im Unternehmen tätig bleiben. Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Der Abschluss werde im ersten Quartal 2019 erwartet.
Medpex als Ergänzung zu DocMorris
Zur Rose sieht in Medpex eine gute Ergänzung zum Geschäft der Tochtergesellschaft DocMorris: So sei DocMorris in Deutschland als Marktführer im rezeptpflichtigen und rezeptfreien Arzneimittelsegment Vorreiter für digitale Services im Gesundheitsbereich. Medpex hingegen sei auf rezeptfreie Medikamente sowie apothekenexklusive Kosmetik fokussiert. Das Unternehmen sei auf eine junge Kundengruppe mit hoher Kaufkraft ausgerichtet und verfüge über eine hohe Kompetenz im digitalen Marketing sowie eine „agile Plattformentwicklung“.
Walter Oberhänsli, Vorstandschef der Zur Rose-Gruppe, sagte gemäß der Pressemitteilung, dass Zur Rose innerhalb eines Jahres seinen Marktanteil im Arzneimittelversand im Kernmarkt Deutschland inklusive Medpex von 18 Prozent auf 31 Prozent erhöht habe. Die Zahl der aktiven Kunden in Deutschland steige durch die Übernahme auf über fünf Millionen. Zudem erwarte Zur Rose durch die Übernahme positive Auswirkungen auf das Wachstum und die Profitabilität des Deutschlandgeschäfts. So würden unter anderem Größenvorteile im Bereich Einkauf und IT erwartet.
Damit dürften sich auch die Gewichte auf dem deutschen Markt des Arzneimittelversands deutlich zugunsten von Zur Rose verschieben. Allerdings ist auch der Hauptkonkurrent Shop Apotheke Europe nicht untätig und betreibt eine aktive Akquisitionspolitik, um seine Marktmacht zu auszubauen.
1 Kommentar
Klatscher auf Apotag
von Conny am 18.10.2018 um 11:32 Uhr
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