Petition zum Rx-Versandverbot

Apotheker sind nicht die „Deppen des Gesundheitssystems“

Traunstein - 18.09.2018, 09:00 Uhr

Das Quorum zwar erreicht, aber zufrieden ist Initiator Christian Redmann nicht. (Foto: Screenshot openPetition)

Das Quorum zwar erreicht, aber zufrieden ist Initiator Christian Redmann nicht. (Foto: Screenshot openPetition)


Das Ziel von 50.000 Unterzeichnern für die Petition zum Rx-Versandverbot ist erreicht. Am gestrigen Montag waren es sogar schon mehr als 52.100 Unterstützer. Der Initiator der Petition auf openPetition, der Apotheker Christian Redmann, ist dennoch nicht rundum zufrieden. Er hofft, in den kommenden Wochen noch mehr Mitstreiter zu finden. Und er will nun Kontakt mit dem Petitionsausschuss des Bundestages aufnehmen.

Als Christian Redmann, Inhaber der Stadt-Apotheke im oberfränkischen Ebermannstadt, seine an den Bundestag gerichtete Petition für die zeitnahe Umsetzung des Rx-Versandverbots im Mai 2018 startete, war das Ziel, bis 7. November 50.000 Unterschriften zu sammeln. Vergangenen Donnerstag wurde dieses Ziel erreicht und Redmann wird nun Kontakt mit dem Petitionsausschuss des Bundestages aufnehmen. Rundum zufrieden ist Redmann mit dem Ergebnis allerdings nicht: Gegenüber der AZ äußerte er, dass er jenen, die sich über die Maßen engagiert haben, mehr als dankbar ist. Kein Verständnis hat er dagegen für die Menge an Kollegen, die passiv geblieben sind. Redmann wörtlich: „Ich verstehe nicht, wie ein Berufsstand, der wöchentlich an der Nase durch die Manege geführt wird, sich nicht für sich selbst einsetzt.“

Im Gespräch mit Redmann wird deutlich, dass die tiefe Sorge um die Entwicklung des Apothekerberufs ihn dazu gebracht hat, die Petition zu starten. „Es macht mich traurig, wie ein studierter Beruf mit unserer jahrhundertelangen Geschichte momentan zuschanden geritten wird“, bedauert Redmann. Die Apotheker hätten sich im 18. und 19. Jahrhundert große Verdienste bei der Entwicklung von Arzneistoffen erworben, doch dank Politik und Krankenkassen gehe es ihnen nun wie einem teuren Zuchtpferd, das als alte klapprige Mähre auf dem Gnadenhof gelandet sei. Dass man den Beruf klein halte, zur Abgabestelle degradiere, mache ihn traurig und wütend. Er liebe seinen Beruf, aber momentan fehle ihm die gesellschaftlich-politische Wertschätzung. Für die Menschen da sein will Redmann immer – aber nicht „der Depp des Gesundheitssystems sein“.

Doch zurück zur Petition: Jetzt ist wichtig, dass weiterhin Unterschriften gesammelt werden. Denn: „Je mehr Stimmen wir auch nach Erreichen der Quorumszahl haben, desto größer ist der Druck, den wir ausüben können.“ Mehr lesen Sie in der AZ vom 17. September.

Wer noch mitzeichnen will kommt hier direkt zur Petition.


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

zu höherem geboren

von Dr Schweikert-Wehner am 19.09.2018 um 11:40 Uhr

Redmann for ABDA-Präsident

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