Absatzzahlen

Homöopathie-Boom ebbt ab

Berlin - 14.02.2018, 11:05 Uhr

Die Verkäufe von Homöopathika gingen im vergangenen Jahr deutlich zurück. (Foto: Bina1 / stock.adobe.com)

Die Verkäufe von Homöopathika gingen im vergangenen Jahr deutlich zurück. (Foto: Bina1 / stock.adobe.com)


LMU ändert Herangehensweise

Die Absatzzahlen der zehn meistverkauften homöopathischen Präparate seien „alle am Sinken“, erklärt ein Sprecher von Insight Health. „Das große Wachstum bei Homöopathika ist erstmal vorbei.“ Der Bundesverband BAH erklärte auf Nachfrage, er könne angesichts der aktuellen Zahlen „keine Aussage bezüglich einer Trendwende zur Akzeptanz und Anwendung homöopathischer Arzneimittel treffen“. Zahlen für 2017 habe der Bund Deutscher Heilpraktiker „noch nicht verarbeitet“, hieß es vom Bund Deutscher Heilpraktiker.

Ein Grund für ein abnehmendes Interesse an homöopathischen Mitteln könnte die Diskussion um fehlende wissenschaftliche Nachweise zur Wirksamkeit der Präparate sein. 

Auch in der Hochschulausbildung ist die Homöopathie immer wieder ein Thema. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München sah sich zuletzt Kritik in den sozialen Medien ausgesetzt: In Vorlesungsunterlagen zur Allgemeinmedizin hatte ein LMU-Dozent behauptet, die Homöopathie funktioniere „im Prinzip wie eine Impfung“. Auf Nachfrage erklärt die Uni nun, sie wolle eine „kritische Distanz“ wahren und die Studienunterlagen überarbeiten. Aus Sicht der Hochschule gebe es „keine wissenschaftliche Grundlage“ für die Homöopathie, erklärt ein Sprecher – hierauf werde in Vorlesungen bereits hingewiesen. Auch in einer Klausur sei eine Frage zur Homöopathie „unglücklich“ formuliert gewesen, da sie als unkritisch missverstanden werden könnte. In der aktuellen Semesterklausur sehe es nun anders aus, betont er: Es gebe keine Frage mehr, „die diagnostisches ober therapeutisches Wissen der Homöopathie abfragt“.



dpa-AFX / DAZ.online
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