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Interview Sylvia Gabelmann (Apothekerin und Linken-Kandidatin)
„Ich würde die Rabattverträge komplett abschaffen“
Die Apothekerin Sylvia Gabelmann kandidiert für die Linke auf ein Mandat im Bundestag. Sie sieht sich auf Seiten der Apothekerschaft und will sich für die Abschaffung von Rabattverträgen und ein solidarisches Gesundheitssystem einsetzen. Wir haben der Kandidatin fünf Fragen gestellt.
Wird der nächste Deutsche Bundestag ganz ohne Apotheker auskommen müssen? Der einzige approbierte Pharmazeut im Parlament, Michael Fuchs (CDU), kandidiert schließlich nicht mehr. Schaut man sich in den Landeslisten und unter den Direktkandidaten der Parteien um, muss man lange suchen, um potenziellen Nachwuchs zu finden. Doch es gibt sie, die Apotheker, die in den Bundestag möchten. In Nordrhein-Westfalen kandidiert Gunnar Witzmann für die AfD. Im gleichen Bundesland hat sich auch Sylvia Gabelmann aufstellen lassen und möchte für die Linke ins Parlament einziehen.
Gabelmann ist Apothekerin und stellvertretende Landessprecherin in NRW der Linken. Auf Platz neun der Landesliste kandidiert sie im Wahlkreis 148 Siegen-Wittgenstein für ein Bundestagsmandat. Die parlamentarische Arbeit kennt Gabelmann bereits: Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundestagsabgeordneten Alexander Neu, der im Verteidigungsausschuss sitzt. Für die Pharmazeutin dürfte es mit Listenplatz 9 allerdings knapp werden: Bei der Bundestagswahl zogen genau neun Linken-Politiker aus NRW über die Liste in den Bundestag ein. Gegenüber dem Apothekerverband Westfalen-Lippe hat Gabelmann sich bereits kurz über ihre gesundheitspolitischen Visionen geäußert. DAZ online hat sie nun genau erzählt, was sie erreichen möchte und warum sie insbesondere als Apothekerin überzeugte politisch Linke ist.
DAZ online: Sie geben als Schwerpunkte Ihrer politischen Arbeit Friedens-, Europa-, Umwelt-, Frauen- und Gesundheitspolitik an. In welchen Ausschüssen würden Sie sich als Abgeordnete gerne engagieren und was möchten Sie dort jeweils gerne erreichen?
Gabelmann: Wenn ich in den Bundestag gewählt werde, habe ich als Neuling wahrscheinlich nicht sehr viel Einfluss darauf, in welchem Ausschuss ich arbeiten würde. Natürlich würde der Gesundheitsausschuss sich anbieten – nicht nur wegen meines beruflichen Hintergrunds, sondern weil die Verbindung zu meinen weiteren politischen Interessensgebieten naheliegend ist. Die Nähe zur Frauenpolitik ergibt sich daraus, dass im Gesundheitsbereich überwiegend Frauen beschäftigt sind, Umweltpolitik ist im weitesten Sinne immer auch Gesundheitspolitik. Krieg bedroht Leben und Gesundheit massiv, und EU-Politik hat starken Einfluss auf das Gesundheitswesen in Deutschland. Das EuGH-Urteil zum Rx-Versandhandel ist das jüngste Beispiel.
Im Moment ist Kathrin Vogler die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, und ich finde, sie macht ihre Sache sehr gut. Entsprechend möchte ich ihr den Platz im Gesundheitsausschuss nicht streitig machen. Falls Frau Vogler aber ihren Arbeitsschwerpunkt wechseln möchte, wäre ich interessiert daran, Gesundheitspolitik zu meinem Schwerpunkt zu machen.
1 Kommentar
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von Alexander Zeitler am 19.09.2017 um 0:52 Uhr
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