Besser Reinstoffe oder Extrakt

Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?

Frankfurt am Main - 09.05.2017, 15:30 Uhr

Cannabisblüten sind seit Kurzem in den Apotheken auf Rezept zu haben. Bei den Therapeuten hält sich die Euphorie in Grenzen. (Foto: Michael / Fotolia)

Cannabisblüten sind seit Kurzem in den Apotheken auf Rezept zu haben. Bei den Therapeuten hält sich die Euphorie in Grenzen. (Foto: Michael / Fotolia)


Das sogenannte Cannabis-Gesetz wurde in den Medien gefeiert. Aus pharmazeutischer Sicht hingegen ist die Anwendung einer Ganzdroge sehr kritisch zu sehen – zumal Reinsubstanzen zur Verfügung stehen. Und auch einige Behandler sehen die Möglichkeit, Cannabisblüten zu verordnen, nicht wirklich als therapeutischen Fortschritt.  

Pharmazeuten, Ärzte und Vertreter der Aufsichtsbehörde, des NRF und der Pharmaindustrie befanden sich unter den Experten, die die deutsche Pharmazeutische Gesellschaft und das House of Pharma am gestrigen Montag nach Frankfurt eingeladen hatte. Thema der Diskussionsrunde war „Cannabis als Arzneimittel“. Dabei kristallisierte sich schnell heraus, dass die Möglichkeit, Cannabisblüten auf Rezept zu verordnen, eher dem gesellschaftlichen Druck geschuldet war als einer therapeutischen Notwendigkeit. Zumindest die anwesenden Therapeuten, die über viele Jahre Erfahrung bei der Behandlung mit Cannabinoiden verfügen, kamen mit den bislang verfügbaren Wirkstoffen in den meisten Fällen aus. Sie sehen in der zusätzlichen Option, die sie durch die Blüten jetzt haben, keinen Vorteil. 

Warum sie das so sehen? Einmal ist es die fehlende Dosiergenauigkeit bei Anwendung der Ganzdroge. Denn in der Regel wird bei einer Therapie mit Cannabinoiden langsam auftritiert und dann mit der niedrigsten möglichen Dosis therapiert. Das gelinge mit rezepturmäßig hergestellten Dronabinol-Kapseln hervorragend, erklärte eine Ärztin, die seit 17 Jahren Patienten mit Cannabinoid-haltigen Arzneimitteln behandelt. Damit ließen sich sogar Kinderdosierungen realisieren. 

Wenig spricht gegen den Einsatz von Reinsubstanzen

Und auch die anwesenden Pharmazeuten hielten nichts vom therapeutischen Einsatz einer ganzen Droge. Es grusele ihn, erklärte Professor Henning Blume, der die Veranstaltung moderierte. Eine ganze Droge einzusetzen, ist tatsächlich in der modernen Medizin nicht mehr sehr verbreitet. In der Regel kommen standardisierte Extrakte zum Einsatz oder sogar Reinsubstanzen, die dann in vielen Fällen sogar synthetisch hergestellt werden. Insbesondere bei Drogen mit hochwirksamen Inhaltsstoffen wie Papaver somniferum oder Digitalis-Arten spielen die Pflanzen selbst oder ihre Extrakte in der Praxis so gut wie keine oder gar keine Rolle mehr. Hier kommen mit Ausnahme der Opiumtinktur nur noch die reinen, in der Regel synthetisch hergestellten Wirkstoffe zum Einsatz. 

Ein einziges Argument spreche unter Umständen gegen einen alleinigen Einsatz von Reinsubstanzen: Bei Phytopharmaka sei in der Regel der Gesamtextrakt der Wirkstoff, erklärten die Experten. Konkret bedeute das, dass nicht nur die Leitsubstanzen, im Falle von Cannabis sind das Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannbidiol (CBD), für die Wirkung verantwortlich sind, sondern auch andere Begleitstoffe. Diese können beispielsweise die Resorption verbessern. Bei Cannabis ist den Experten zufolge diesbezüglich noch großer Forschungsbedarf. Ansonsten spreche aber nichts gegen den Einsatz der Reinsubstanzen und sogar den Einsatz entsprechender Fertigarzneimittel, erklärten sie. Letzteres hätte den Vorteil, dass Studien durchgeführt werden müssten. Und derer bedarf es nach Ansicht der Teilnehmer dringend. Die Evidenz für Cannabis sei maximal moderat, in vielen Anwendungsgebieten sogar noch schlechter. 

Blüten haben schwankenden THC-Gehalt 

Dazu kommt: Cannabisblüten sind nicht gleich Cannabisblüten. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich hinsichtlich ihres THC- und ihres Cannabidiol-Gehalts. Verordnet ein Arzt Cannabisblüten, muss er angeben, welche Sorte er gerne hätte. Die Sorte bestimmt die Qualität, so ist es festgelegt.

Aus pharmazeutischer Sicht ist das nach Meinung der Teilnehmer der Diskussionsrunde ziemlich unbefriedigend. Denn innerhalb einer Sorte könne es von Ernte zu Ernte erhebliche Unterschiede geben. Trotzdem entsprechen diese dann der Monografie. Denn die legt keine festen Ober- und Untergrenzen für den THC- und CBD-Gehalt fest. Wäre auch kaum machbar, da sich die Sorten diesbezüglich erheblich unterscheiden, es aber nicht für jede Sorte eine eigene, sondern nur eine Gesamtmonografie gibt. Dort heißt es nur, dass der Gehalt einer Charge in einem Bereich von +/- 10 Prozent des auf der Packung deklarierten Gehalts liegen muss. Viel sinnvoller wäre im Sinne einer rationalen Arzneimitteltherapie, den gewünschten Gehalt der Leitsubstanzen anzugeben. Einen konkreten Vorschlag, wie das in der Praxis umgesetzt werden könnte, blieb die Runde allerdings schuldig. 

Kein Bedarf für eine schnelle Anflutung

Und auch an der Art der Verabreichung, dem Verdampfen, gab es Kritik: Zum einen sahen die Ärzte, die an der Runde teilnahmen, keinen Bedarf für eine schnelle Anflutung des Wirkstoffs, die ja bei der Inhalation erreicht wird. Vielmehr ist in ihren Augen ein gleichmäßiger Spiegel wünschenswert, wie nach oraler Aufnahme, zum Beispiel durch Dronabinol-Kapseln. Aufgrund  der langen Halbwertszeit reiche oft eine einmal tägliche Einnahme. Das Motto „the flatter the better“ gelte auch in der Cannabinoidtherapie. Lediglich in Einzelfällen sehe man Bedarf für eine Kombination aus schnell- und langwirkenden Komponenten, erklärten die Therapeuten. Diesem Umstand versuche die Industrie nach eigener Aussage mit der Vermarktung schnell freisetzender Formulierung gerecht zu werden. Daher bestehe kein oder zumindest nur wenig Bedarf, Blüten zu inhalieren.

Zum anderen scheint pharmakokinetischen Daten zufolge die aufgenommene Wirkstoffmenge sehr zu variieren. Beim geübten Rauchen komme demnach deutlich mehr Wirkstoff in den Bronchien an als bei anderen, hieß es. Außerdem scheint es große individuelle Unterscheide zu geben, wie viel Wirkstoff dann tatsächlich systemisch verfügbar ist – eine Tatsache, an der der Versuch, systemisch wirksame Arzneimittel pulmonal zu verabreichen, schon mehrfach gescheitert ist. Letztendlich landet man aber also wieder beim Thema Dosiergenauigkeit.  

Ärzte sehen Defizite bei der Kostenübernahme

Den einzigen, theoretischen Vorteil, den die Therapeuten im Cannabisgesetz sehen, ist die Möglichkeit der Erstattungsfähigkeit. So sei die Cannabinoid-Therapie eine Zwei-Klassen-Medizin gewesen, die man sich leisten konnte oder nicht, erklärte eine Ärztin. Doch warum nur ein theoretischer Vorteil? Das Verfahren funktioniere nicht gut, erklärte ein anderer Arzt. Obwohl der Medizinische Dienst der Krankenkassen eine Behandlung für gerechtfertigt erachtet, werde den Medizinern von einzelnen Kassen mitgeteilt, dass sie selbst entscheiden müssten, ob sie zulasten der GKV oder privat verordnen. Bei Verordnung auf ein Kassenrezept fürchteten sie daher Regresse. Die Kassen schöben also den Ärzen den schwarzen Peter zu. Aus ärztlicher Sicht sei daher eine definitive Aussage zur Kostenübernahme wünschenswert.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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24 Kommentare

Genau dosierbare Reinsubstanzen helfen besser

von woewe am 14.01.2019 um 12:42 Uhr

Seit dem ich das weiß, nehme ich meine Nährstoffe separat in diesen Konzentrationen

Aminosäuren:
Alanin 9,0%
Glycin 7,5%
Leucin 7,5%
Serin 7,1%
Lysin 7,0%
Valin 6,9%
Glutaminsäure 6,2%
Threonin 6,0%
Asparaginsäure 5,5%
Arginin 4,7%
Isoleucin 4,6%
Prolin 4,6%
Asparagin 4,4%
Glutamin 3,9%
Phenylalanin 3,5%
Tyrosin 3,5%
Cystein 2,8%
Histidin 2,1%
Methionin 1,7%
Tryptophan 1,1%

meine Fettsäuren:
Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure (ALA)) 2%
Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) 5%
Palmitinsäure, Stearinsäure, Erucasäure,

meine Kohlenhydrate:
als Stärke: 17%
als Zweifachzucker (Saccharose, Glucose, Fructose, Lactose, Maltose): 8,5%
als Einfachzucker (Glucose, Fructose): 4%

meine Vitamine:
A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, ....xyz mg

meine Mineralien ...

immer schön getrennt ein,

bin seit dem bei Apotheken (sic!) und Reformhäusern deren bester Kunde!

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Einspruch

von Henning Becker am 25.05.2017 um 13:57 Uhr

Ich habe als Patient jahrelang Erfahrungen mit Sativex als Fertig- und Cannabidiol als Rezepturarzneimittel sammeln können. Und ich muss sagen, die Blüten wirken noch besser!

Was die Dosierung betrifft: Krankheitsverläufe sind in der Regel variabel. Darum ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Dosierung nach eigener Erfahrung entsprechend anzupassen bzw. auch bei den Mengenverhältnissen der Cannabinoide zu variieren.

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AW: Einspruch

von David Pres am 21.09.2017 um 16:26 Uhr

An die Chefredakteurin.Alle Kriminalpolizeibeamten und Richter und Staatsanwälte lachen sich schief ! Seit Jahrzehnten berechnen die auf das Genaueste den THC Gehalt in Cannabis.Bist du sicher dass du kein Geld von der Pharmaindustrie Krieger Frau Chefredakteurin?

Studienbedarf

von Maria am 10.05.2017 um 14:41 Uhr

Man muss ja sagen, dass der Mangel an Studien daran liegt, dass Cannabis verboten ist!
Die wenigen Studien die es gibt, sprechen dennoch für eine Therapeutische Wirksamkeit. Selbst die Autorin dieses eher kritischen Textes spricht im Kommentar unter mir von einer mid-quality evidence und einer low-quality evidence. Das ist immer noch mehr Beweis, als beispielsweise die Homööpathie hat, die froh und fröhlich durch die Apotheken an gutgläubige Idioten verkauft wird.
Und das bei anderen Mitteln, z. B. Opiaten, leiber Reinstoffe als Ganzdrogen verwendet werden, hat besonders den Grund des Gewinns für die Pharma. Die Ganzdroge Opium würde in Studien über Chronische Schmerzzustände sicher nicht entscheident schlechter als Morphium abschneiden. Was schlechter abschneidet, ist der Gewinn. Dosierbarkeit ist auch als Ganzdroge realisierbar, dieser Grund ist nur ein Vorwand der Pharmazeuten, der auf keiner praktischen Erfahrung fusst.
Lasst doch den Leuten ihre Medizin, wenn es ihnen hilft!

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AW: Studienbedarf

von David Pres am 21.09.2017 um 16:33 Uhr

Der größere Käse ! Die hochmütigen Deutschen wollen die EU aber wo sind die Schilder an der niederländischen Grenze wo steht:Wenn hier zum Arzt gegangen wird dann trotz Jahrzehnten langen Studien alle niederländischen Ärzte sind inkompetent.Dieses scheiss Alkohol Deutschland.

Irrlehrer

von Marcin am 10.05.2017 um 10:23 Uhr

Hört bitte auf Irrlehre zu verbreiten! Es ist doch irre 2 (THC+CBD) von über 400 aktiven Inhaltsstoffen zu verherrlichen. Die GANZE Pflanze zählt und nicht nur der "Staubkorn" davon.
Danke!

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Nicht wissenschaftlich und schon gar

von Julia Borsch /DAZ.online am 10.05.2017 um 10:07 Uhr

Liebe Frau Porsch,
offensichtlich haben Sie andere Informationsquellen, als die bei dieser Expertenrunde anwesenden Wissenschaftler.
Diese Aussage bezieht sich auch eine Metaaanalyse von 2015, die Fachmagazin JAMA veröffentlicht wurde. Der Titel lautet "Cannabinoids for Medical Use: A Systematic Review and Meta-analysis.". Er umfasst 79 randomisierte klinische Studien mit fast 6500 Teilnehmern. Nur 4 davon entsprechen Cochrane Kriterien "low risk of bias") Die Reviewer kommen zu folgenden Ergebnis: "There was moderate-quality evidence to support the use of cannabinoids for the treatment of chronic pain and spasticity. There was low-quality evidence suggesting that cannabinoids were associated with improvements in nausea and vomiting due to chemotherapy, weight gain in HIV infection, sleep disorders, and Tourette syndrome. Cannabinoids were associated with an increased risk of short-term AEs."
Auf welche Studien begründen Sie denn Ihre Aussage?
Herzliche Grüße
Julia Borsch

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AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar

von Michael Thole am 10.05.2017 um 14:58 Uhr

Von wem >>Die Reviewer <<
bezahlt wurden/werden, bleibt vermutlich unklar ?
Cannabisbezogene, objektiv unabhängige Studien werden nicht unterstützt !

AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar

von Gordon Budhead am 10.05.2017 um 17:39 Uhr

Ihnen ist aber schon klar, dass sich die Studien der von ihnen genannten Metaanalyse im wesentlichen auf die Gabe von Cannabinoiden in Reinform beziehen? In einer Diskussion über den Nutzen von Cannabis als Ganzdroge spricht das ja wohl eher dafür als dagegen.

AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar

von Beatrix Porsch am 10.05.2017 um 21:18 Uhr

Sehr geehrte Frau Borsch,

gerne bringe ich Sie auf den aktuellen Stand der Forschung zum Thema medizinisches Cannabis und gerne stelle ich Ihnen für eventuelle zukünftige „Expertenrunden“ in diesem Bereich auch eine hochwertigere und umfassendere Datengrundlage zur Verfügung, als die, auf die Sie bisher offenbar limitiert waren.

Zunächst einmal bin ich jedoch zunehmend irritiert von Ihrer Argumentation. In dem vorliegenden Artikel geht es doch offensichtlich um den Vergleich zwischen synthetisch produzierten „Reinsubstanzen“ wie Dronabinol (THC) und „gewachsenen“ Cannabisblüten (mit ihren über 100 enthaltenen Cannabinoiden sowie medizinisch auch extrem interessanten Substanzen wie Terpenen und Flavonoiden).
Daher ja der Name Ihres Artikels „Besser Reinstoffe oder Extrakt - Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?“. Wobei ich allein den Titel enttarnend suggestiv finde. Nur, weil es jetzt zusätzlich die Möglichkeit gibt, Patentien mit Cannabisblüten zu versorgen, schränkt das die therapeutische Anwendung von synthetischen Cannabinoiden doch wohl nicht zwangsläufig ein.

Aber bleiben wir beim Kernthema des Artikels: Es geht hier also nicht um die Nutzenbewertung von Cannabinoiden im Allgemeinen, sondern um die Infragestellung eines konkreten Mehrwerts durch die Anwendung von Cannabisblüten gegenüber den synthetischen oder extrahierten „Reinsubstanzen“. Richtig?

Dann ist mir zum einen nämlich nicht klar, auf Basis welcher Kompetenzen die zitierten „anwesenden Therapeuten, die über viele Jahre Erfahrung bei der Behandlung mit Cannabinoiden verfügen“ ihr Urteil fällen. Denn sie haben ja offensichtlich gerade keine oder kaum Erfahrung mit dem Einsatz von Cannabisblüten, da sie ja angeben „mit den bislang verfügbaren Wirkstoffen in den meisten Fällen“ ausgekommen zu sein. Diese "Therapeuten" sind also alles andere als fachkundig, wenn es um die Nutzenbewertung von Cannabisblüten geht. Trotz ihrer mangelnden Erfahrung werden die sogenannten „Experten“, auf deren Indikationserfahrungen ebenfalls nicht genauer eingegangen wird, unhinterfragt mit ihrem auffällig pauschalem Urteil zitiert: „Sie sehen in der zusätzlichen Option, die sie durch die Blüten jetzt haben, keinen Vorteil.“ Aha. Und auf Basis welcher Fakten haben sie das beschlossen?

Ach ja, offenbar auf Basis der von Ihnen genannten Quelle "Cannabinoids for Medical Use: A Systematic Review and Meta-analysis" (JAMA.2015;313(24):2456-2473, Link: http://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2338251). Das Lesen dieser Studie hat meine Verwunderung allerdings nur noch mehr verstärkt. Denn diese Studie untersucht in keiner Weise die unterschiedlichen Wirkungen von Cannabisblüten und synthetischen bzw. extrahierten (Einzel-) Cannabinnoiden, sondern lediglich die in Studien beobachteten Wirkungen von Cannabinoiden im Allgemeinen, also sowohl von Blüten als auch von Reinsubstanzen, wobei hinsichtlich der Beurteilung der Wirkung NICHT zwischen den beiden Anwendungsformen differenziert wird. Auch ist die Breite an untersuchten Indikationen eher klein. Zudem ist der Anteil der Studien, in denen tatsächlich Cannabisblüten zum Einsatz kamen, sehr klein. Die überwiegende Mehrzahl basiert (ironischerweise) auf den in Ihrem Artikel bevorzugten „Reinsubstanzen“. Die Wirkungen von Blüten und Reinsubstanzen werden also WEDER einzeln betrachtet NOCH miteinander vergleichen, sondern nur in Summe in Bezug auf ein bestimmtes Krankheitsbild bewertet. Daher ist diese Studie in absolut keiner Weise geeignet, um sie als Grundlage für die hier diskutierte Gegenüberstellung heranzuziehen. Was genau wurde also überhaupt von den "Experten" diskutiert? Und wenn das die Grundlage war - wie kam das Urteil in Bezug auf Cannabisblüten zustande? Das ergibt einfach überhaupt keinen Sinn.

Auch ist mir auch nicht ganz klar, welchen Nutzen die von Ihnen zitierten Forschungsergebnisse in Bezug auf diese Diskussion haben sollen. Nicht nur werden, wie gesagt, die Ergebnisse über einen Haufen geworfen. Auch lässt die Bandbreite der Indikationen zu wünschen übrig. Aussagen über bspw. die Wirkung auf Panikattacken, soziale Ängste, Zwangsstörungen, das Cronic-Fatigue-Syndrom, ADHS etc. finden sich hier überhaupt nicht. Dabei sind gerade das interessante Anwendungsgebiete für Cannabisblüten, da hier durch die Kombination der verschiedenen Wirkstoffe sowie durch eine gezielte, individuelle Behandlung mit Indica- bzw. Sativa-dominaten Sorten sehr gute Ergebnisse für Patienten mit unterscheidlichen Bedürfnissen erzielt werden können.

Darüber hinaus ist die von Ihnen zitierte Studie methodisch und qualitativ von einer erschreckend schlechten Qualität. Es sind eben nicht alle enthaltenen Studien randomisiert und kontrolliert, wie Sie in der Einleitung zur Studie lesen können: „If no RCTs were available for a particular indication or outcome (eg, long-term AEs such as cancer, psychosis, depression, or suicide), non randomized studies including uncontrolled studies (such as case series) with at least 25 patients were eligible.“ (JAMA.2015;313(24), S. 2457)

Ich möchte Ihnen und den beteiligten „Experten“ an dieser Stelle eine aktuellere, ungleich umfassendere, mit deutlich höheren Qualitätsansprüchen ausgestattete (und von deutlich renommierteren Institutionen durchgeführte) Metastudie vorstellen. Diese aktuelle Studie zum medizinischen Nutzen von Cannabis und Cannabinoiden ist Anfang 2017 erschienen. Sie trägt den Titel „The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research“ (Washington, DC: The National Academies Press.) und wurde von der National Academy of Sciences in Kooperationen mit verschiedenen Instituten (u.a. der FDA, für die Herr Blume laut seiner Homepage sogar schon als Berater tätig war) erarbeitet. Hier der Link zur Studie: https://www.nap.edu/catalog/24625/the-health-effects-of-cannabis-and-cannabinoids-the-current-state

Erneut muss ich mich wundern, dass diese prominente Studie von der hier vorgestellten „Expertenrunde“ ignoriert wurde, trotz ihres in diesem Forschungsgebiet unübertroffenen Umfangs (10.700 einbezogene Studienergebnisse), ihrer Detailliertheit (487 Seiten) sowie der Qualität der Datenbasis (Sicherstellung der Studienvalidität und –reliabilität anhand des Cochrane Quality Assessments und der Newcastle-Ontario Scale, Elimination qualitativ minderwertiger Studien wie Fallstudien und nicht kontrollierter Studien). Zumal diese Studie bei ihrem Erscheinen eine weitreichende Beachtung innerhalb der Forschungsgemeinde sowie der allgemeinen Öffentlichkeit fand.

Was diese Metastudie jedoch gerade für Ihren Anwendungsfall so wertvoll gemacht hätte, ist die Tatsache, dass hier – im Gegensatz zu der von Ihnen verwendeten Studie – jeweils dezidiert darauf eingegangen wird, ob sich die Ergebnisse der jeweiligen Studien auf die Anwendung von Cannabis als Pflanze („cannabis“) oder synthetische Cannabinoide („cannabinoids“) beziehen.

Diese signifikant größere, detailliertere und aktuellere Metastudie zieht etwas andere Schlüsse als die von Ihnen angeführten (Auflistung nicht vollständig, bei Interesse siehe Link). Hier finden, neben einer Vorgehensweise, die ich unter wissenschaftlich verstehe, eben doch Hinweise auf einen eigenen, zusätzlichen Nutzen durch die Inhalation (in diesem Fall sogar das Rauchen) von Cannabisblüten:

„There is moderate evidence of a statistical association between cannabis smoking and:
• Improved airway dynamics with acute use, but not with chronic use
• Higher forced vital capacity (FVC)“

„There is limited evidence of a statistical association between cannabis smoking and:
• A decrease in the production of several inflammatory cytokines in healthy individuals“

Darüber hinaus finden sich signifikante Hinweise auf einen vorteilhaften Einsatz von Cannabisblüten UND Cannabinoiden bei deutlich mehr Krankheitsbildern als von Ihnen angeführt:

„There is conclusive or substantial evidence that cannabis or cannabinoids are effective:
• For the treatment of chronic pain in adults (cannabis)
• As antiemetics in the treatment of chemotherapy-induced nausea and vomiting (oral cannabinoids)
• For improving patient-reported multiple sclerosis spasticity symptoms (oral cannabinoids)“

„There is moderate evidence that cannabis or cannabinoids are effective for:
• Improving short-term sleep outcomes in individuals with sleep disturbance associated with obstructive sleep apnea syndrome, fibromyalgia, chronic pain, and multiple sclerosis (cannabinoids, primarily nabiximols)“
Ich mache mir die Mühe hier, diese ausführliche Antwort zu schreiben und angebliche Experten über Dinge zu informieren, die sie eigentlich wissen sollten oder in Wahrheit schon lange wissen, da ich ein aufrichtiges Interesse daran habe, dass auch deutschen Patienten ein bestmöglicher Zugang zu Cannabis als Medizin gewährt wird, wenn sie selbst es anderen Medikamenten vorziehen, weil es ihnen wieder mehr Lebensqualität verschafft.
Ist mir schon klar, dass pharmazeutische Unternehmen kein Interesse an einer Substitution ihrer patentierten und aufwändig produzierten Medikamente, die sie dadurch bestenfalls im Monopol anbieten und teuer verticken können, durch eine Pflanze haben, die überall einfach wachsen kann. Ich bin ja nicht bescheuert. Aber von Apothekern hätte ich mir wirklich mehr Objektivität und Interesse am Patientenwohl erwartet. Vielleicht liest der ein oder andere ja doch noch ein paar (mehr) Studien dazu.

Mit den besten Grüßen

Beatrix Porsch

Nicht wissenschaftlich und schon gar nicht unabhängig

von Beatrix Porsch am 10.05.2017 um 9:24 Uhr

"Bei Cannabis ist den Experten zufolge diesbezüglich noch großer Forschungsbedarf... Die Evidenz für Cannabis sei maximal moderat, in vielen Anwendungsgebieten sogar noch schlechter."

Sich als "unabhängige pharmazeutische Fachzeitschrift" zu bezeichnen und dann diesen Artikel zu publizieren, der so dermaßen vor offensichtlicher Pharmalobby-Propaganda trieft ("es grusele ihn" - wow), ist eine Sache - die andere Sache ist, sich als "Fachzeitschrift für Wissenschaft" zu bezeichnen und entweder nicht willens oder nicht fähig zu sein (beides ist schockierend), die überwältigende Masse an unterschiedlichen, teilweise qualitativ extrem hochwertigen Studien, die vor allem israelische und US-amerikanische Forschungseinrichtungen teilweise schon vor vielen Jahren publiziert haben, einfach zu ignorieren und damit den wissenschaftlich erwiesenen Nutzen von Cannabisblüten in der Therapie zu leugnen. Und dies zum Nachteil der vielen Patienten, deren Leiden durch den Einsatz dieser seit Jahrtausenden eingesetzten Heilpflanze durch kein anderes Medikament so effektiv und nebenwirkungsarm gelindert werden kann. Das ist wissenschaftlich und ethisch einfach nur verachtenswert.

Mit freundlichen Grüßen,
eine unabhängige Wissenschaftlerin

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AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar

von Michael Thole am 10.05.2017 um 15:48 Uhr

Hallo Frau Porsch
Die separate Antwort >>von Julia Borsch /DAZ.online am 10.05.2017 um 10:07 Uhr <<
wurde schon von mir kurz kommentiert. Eventuell mögen Sie sich ja einer weiteren Diskussion anschließen

Heilpflanzen

von Albrecht Bodegger am 10.05.2017 um 4:51 Uhr

Ich verstehe die Motivation dieser Diskussion nicht so ganz. Bei Kamille oder Pfeffermine fragt doch auch keiner: Wieso nutzen wir die ganze Pflanze und nicht Bisabolol oder Menthol als Reinstoff?

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Suboptimal...

von Michael Thole am 09.05.2017 um 23:32 Uhr

..ist die Informationslage insgesamt.
Monografie, die Fixierung auf nur zwei Substanzen ist absolut kontraproduktiv, denn es existieren längst Fachkreisinformationen, aus denen klar ersichtlich ist, daß z.B. gegen Schmerzen eine Kombination aus CBC, CBD, CBN, THC u. THCv sinnvoll ist.
Aus den genannten Informationen ist auch ersichtlich, daß THC überhaupt nicht in das BTMG gehört, denn es handelt sich um einen anregenden Stoff, der im Gegensatz zu Heroin keine Atemdepression auslöst. Schlafapnoe ist eine Anwendungsmöglichkeit für THC alleine. Ansonsten z.B. noch Tourette Syndrom; Das unterste Niveau, Ausrufen obszöner Schimpfworte bei gleichzeitiger Unfähigkeit gradeaus zu gehen ohne krampfartige Zuckungen, kann durch THC quasi angehoben werden.
Gegen MS: CBD, CBN, THC, THCa.

Diesbezüglich:
>>Aus pharmazeutischer Sicht ist das nach Meinung der Teilnehmer der Diskussionsrunde ziemlich unbefriedigend. Denn innerhalb einer Sorte könne es von Ernte zu Ernte erhebliche Unterschiede geben.<<
...möge man die Teilnehmer und andere, welche solche Argumente anführen, doch mal auf Stecklinge und Haltung/Pflege von sog. Mutterpflanzen verweisen.
Bezüglich unsinniger Monografie; hie ein allgemeiner Hinweis auf den Bildersuchbegriff "strain fingerprint"
Im Übrigen sind Menschen keine Roboter oder Industriemaschinen, die akribisch präzise abgemessene Kühl- u./o. Schmierstoffe brauchen, sondern haben individuell verschieden auch abweichende Tagesform.

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Sativex-Bedrocan Morbus Crohn

von andré b am 09.05.2017 um 22:46 Uhr

Im Oktober letzten Jahres habe ich Sativex verschrieben bekommen.
Eine Verbesserung meiner Symptome (M. Crohn) konnte ich nicht feststellen.
Nicht nur blieben die, schon bekannte, rasche Schmerzlinderung, das wachere Gefühl und weitere positive Wirkungen aus (Appetit, Beruhigung des Darms, evtl. Entzündungshemmung).
Im Gegenteil verursachte das Mittel eine langsam ansteigende Müdigkeit, die durch die orale Aufnahme auch bis zum Folgetag anhielt, was als Führungskraft nicht tragbar ist.
Hinzu kamen weitere Nebenwirkungen, wie der beständige unangenehme Geschmack und Schmerzen in der Mundhöhle.
Seit Ende März erhalte ich kontinuierlich Bedrocan.
Mittlerweile konnte ich meinen Cortisonverbrauch mehr als halbieren und ich habe tatsächlich so gut wie keine Symptome mehr. Das nach einem fast zehnjährigen Schub.
Man kann sich vorstellen wie dankbar ich allen Beteiligten bin, die mir dies endlich ermöglichen!
Eine Alternative zur inhalativen Einnahme sehe ich nicht. Schließlich möchte man nicht eine Stunde warten, bis die Wirkung der Schmerzlinderung beginnt, wenn sie sofort beginnen könnte.
Die Dosierung ist mit einer guten Briefwaage leicht zu bewerkstelligen.

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AW: Sativex-Bedrocan Morbus Crohn

von Michael Thole am 10.05.2017 um 0:15 Uhr

Laut Fachkreisinfos ist bei/gegen M.Crohn wirksam; eine Kombination aus CBD, THC u. THCa.
Letzteres ist offenbar nicht enthalten in Sativex.

Da haben welche Angst vor Cannabis

von D.K. am 09.05.2017 um 22:05 Uhr

Es wundert mich nicht, dass die Pharmerindustrie angst vor der Cannabis Pflanze hat, weil es schon bewiesen ist, bei was Cannabis alles hilft. Ist doch logisch, das jemand viel lieber seine Chemie verkaufen will. Es ist auch logisch, das die Ärzte und Apotheker da von den Chemie Vertretern noch ordentlich mit Geld berücksichtigt werden.
Ich bin seit über 10 Jahren in Ärztlicher Behandlung vor 4 Wochen habe ich mein Arzt darauf angesprochen, wie es mit einer Behandlung mit Medizinischem Cannabis wäre. Er verneinte das und es würde für mich nicht infrage kommen. Chemie vertrage ich nicht und so musste etwas passieren.
Ich habe dann bei jemanden mit geraucht und musste feststellen, ich hatte seit Jahren wieder eine ruhige Nacht, konnte nächsten Morgen super aufstehen und habe mich wie mit neuen Akkus gefühlt. Es hat mir also geholfen und das habe ich letztens meinen Arzt gesagt. Ich habe vorher mit verschiedenen Ärzten per E-Mail geschrieben und es interessiert meinen Arzt nicht, was ich ihm vorgelegt hatte. Alle anderen haben keine Ahnung, er ist mein behandelnder Arzt. Es endete mit einem riesen Streit und einem Vertrauensverlust. Genau das treibt doch die langjährigen Patienten in die Illegalität und sorgt dafür, das auf der Strasse dreckiges Cannabis gekauft wird. Macht mal weiter so ihr möchtegern Experten.... :(

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AW: Da haben welche Angst vor Cannabis

von Remo am 10.05.2017 um 12:35 Uhr

Genau so ist es, es wird seitens der Pharmaindustrie massive negative Beeinflussung gegen Cannabis als Medizin betrieben, da Umsätze der Pharmaindustrie in Gefahr sind!

Notwendigkeit

von Hans80 am 09.05.2017 um 21:43 Uhr

"Dabei kristallisierte sich schnell heraus, dass die Möglichkeit, Cannabisblüten auf Rezept zu verordnen, eher dem gesellschaftlichen Druck geschuldet war als einer therapeutischen Notwendigkeit."

Das würde ich nicht unterschreiben. Hatten sich nicht genau wegen dieser medizinischen Notwendigkeit einzelne Patienten den Eigenanbau erstritten? Glaube das BVG hat das Anbauen nicht zum Spaß erlaubt.

Ich zitiere aus den Artikel:" kamen mit den bislang verfügbaren Wirkstoffen in den MEISTEN Fällen aus"
Scheiss auf den Rest, Na danke

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AW: Notwendigkeit

von Michael Thole am 10.05.2017 um 0:47 Uhr

>>Hatten sich nicht genau wegen dieser medizinischen Notwendigkeit einzelne Patienten den Eigenanbau erstritten? Glaube das BVG hat das Anbauen nicht zum Spaß erlaubt.<<
Und genau diese wenigen empfinden die neue Regelung mit Selbstanpflanzungsverhinderung sicher als einen gezielten Fußtritt in's Gesicht. Denn die Kassen dürfen ja zweifeln auf Basis von Informationsunterschlagung und ablehnen, weil's ja durch Kriminalisierung exorbitant verteuert wird. Vorsätzliche Aufrechthaltung/Schaffung von Notlage durch asoziale Politik und der Möglichkeit jene Notlage auszunutzen. Das machen die Kassen und auch Ärzte logischerweise nicht mit

Ängste...

von Martin Albrecht am 09.05.2017 um 20:32 Uhr

Man sieht: Apotheker haben (nachvollziehbare) Ängste vor Medizin, die nicht aus schicken Schachteln kommt.

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Bedarf zu Inhalieren

von Julia Borsch /DAZ.online am 09.05.2017 um 17:55 Uhr

Ich hab die Formulierung ein bisschen abgeschwächt. "Kein Bedarf" ist wohl zu hart gesagt. Die anwesenden Mediziner haben schon auch gesagt, dass sie in Einzelfällen, besser Effekte beim Inhalieren sehen als bei oraler Gabe.
Allerdings kann man schon die Frage stellen, ob es eben die Ganzdroge sein muss. Und das war ein Kritikpunkt, er nicht von den Herstellern kam sondern primär von Apothekern.

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Cannabisblüten zur Inhalation

von Jürgen Leikert am 09.05.2017 um 16:31 Uhr

"Diesem Umstand versuche die Industrie mit der Vermarktung schnell freisetzender Formulierung gerecht zu werden. Daher bestehe kein Bedarf, Blüten zu inhalieren" ...das stimmt so nicht ganz...
Ich habe z.B. einen Patienten mit mehrmals wöchentlichem Clusterkopfschmerz. NICHTS, kein Fertigarzneimittel hat ihm bisher geholfen. Mit der Inhalation von Bedcrocan kann er eine Schmerzattacke rechtzeitig und erfolgreich behandeln. Er hat wieder "Lebensqualität", wie er mir sagt. Was er vorher trotz aller "teuersten und unwirksamen Medikamente" nicht hatte. Andere Patienten haben ebenso hervorragenden Behandlungserfolg bei akuten Spasmen oder neuropatischen Schmerzen. Wesentlich besser als mit anderen Arzneimitteln und nicht inhalativen Formen. Natürlich stimmt die Disskussion über Dosierung und schwankendem Wirkstoffgehalt teilweise. Aber man muss auch immer bedenken, dass der Industrie Cannabis an sich ein Dorn im Auge ist, weil die Wertschöpfung am Arzneimittel hier großteils bei Rohstoffproduzenten und Rohstoffimporteuren/Rohstoffhändlern liegt und eben nicht bei der Pharmaindustrie.

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AW: Cannabisblüten zur Inhalation

von Luigi am 09.05.2017 um 20:27 Uhr

"weil die Wertschöpfung am Arzneimittel hier großteils bei Rohstoffproduzenten und Rohstoffimporteuren/Rohstoffhändlern liegt und eben nicht bei der Pharmaindustrie."

Diese Aussage ist falsch. Medizinische Cannabis-Unternehmen in Deutschland müssen pharmazeutische Lizenzen erhalten und unter GMP & GDP arbeiten.

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