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Beratungs-Basics
Lariam® enthält das Chemotherapeutikum Mefloquin. Aufgrund des Nebenwirkungsprofils empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. den Wirkstoff zur Malariaprophylaxe ausschließlich in Gebieten mit hohem Infektionsrisiko und mit gegen andere Malariamittel resistenten Plasmodium-falciparum-Parasiten. Der Einsatz zur „Stand-by“ Notfallbehandlung der Malaria sollte nur unter Einschränkung erfolgen.
Zur Vorbeugung der Malaria wird für Erwachsene als Einzeldosis eine Tablette (250 mg Mefloquin) empfohlen. Die Tabletteneinnahme erfolgt einmal wöchentlich und zwar immer am gleichen Wochentag. Sie beginnt mindestens eine Woche vor Reiseantritt. Die wöchentliche Einnahme ist nach Reiseende noch für vier weitere Wochen fortzusetzen. Dadurch sind therapeutisch wirksame Plasmaspiegel von Mefloquin über den gesamten Entwicklungszyklus der Malariaerreger gewährleistet. Die Packung mit acht Tabletten reicht für einen geplanten dreiwöchigen Aufenthalt.
Bei Last-Minute-Reisen ist die Einnahme einer „loading-dose“ möglich. Die Wochendosis wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen. Da die meisten Nebenwirkungen dosisabhängig sind, besteht hier ein höheres Risiko für das Auftreten von Unverträglichkeiten.
Der Wirkstoff Mefloquin hat einen bitteren und leicht brennenden Geschmack. Die Tablette wird mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme auf vollen Magen bewirkt eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit. Die Kundin soll die Tablette deshalb unzerkaut nach einer Mahlzeit einnehmen. Hat sie Schwierigkeiten beim Schlucken, kann sie die Tabletten zerdrücken und in etwas Wasser, Milch oder einem anderen Getränk suspendieren.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Schwindel, Sehstörungen, Magen-Darm-Beschwerden sowie neuropsychiatrische Reaktionen (Angst, Depression, Halluzinationen). Selten treten auch epileptische Anfälle und psychotische Symptome auf. Sie sind abhängig von einer persönlichen Disposition. Mefloquin ist daher bei allen psychiatrischen und vielen neurologischen Erkrankungen kontraindiziert .
Falls die Kundin innerhalb von dreißig Minuten nach der Einnahme erbricht, sollte eine zweite volle Dosis verabreicht werden. Bei Erbrechen dreißig bis sechzig Minuten nach der Einnahme reicht eine halbe Dosis aus. Kommt es mehr als einmal nach der Einnahme zu Erbrechen oder Durchfall, ist die Kundin auf ein anderes Malariamittel umzustellen. Nebenwirkungen treten meistens nach der ersten oder zweiten Einnahme von Mefloquin auf. Wenn die Verträglichkeit noch nicht bekannt ist, sollte die Chemoprophylaxe mit Mefloquin deshalb zwei bis drei Wochen vor Reiseantritt beginnen.
3 Kommentare
Unverständlich
von Observer am 24.03.2017 um 15:39 Uhr
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AW: Unverständlich
von McMüller am 04.04.2017 um 8:58 Uhr
offene Fragen
von McMüller am 17.03.2017 um 14:03 Uhr
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