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Europa, Deine Apotheken – Dänemark
Landapotheken-Fonds, Light-Apotheken und Honorar-Budget
Was den Apothekenmarkt betrifft, ist Dänemark ein Land der Extreme. Mit nur 415 Apotheken ist unser Nachbar im Norden abgeschlagenes EU-Schlusslicht bei der Apothekendichte. Außerdem treffen in Dänemark teils strenge Apotheken-Regulierungen auf ein weitgehend liberalisiertes Verkaufs-System im OTC-Bereich. Das dänische Modell zum Schutz von Landapotheken ist ebenfalls ein Unikat.
In Studien oder wissenschaftlichen Artikeln über Apothekensysteme werden die europäischen Märkte zum Vergleich meistens in die Kategorien „reguliert“ und „dereguliert“ eingeteilt. Auffällig ist, dass die Experten sich im Fall von Dänemark uneinig, vielleicht auch einfach unsicher sind. Denn in Ländervergleichen zum OTC-Vertrieb gehört das Land sicherlich zu den wettbewerbsorientiertesten europäischen Märkten. Was den Apothekenbesitz betrifft, gilt allerdings nach wie vor: Nur Apotheker dürfen Apotheken eröffnen und Rx-Arzneimittel abgeben.
Schon bei der Berufsausbildung zum Apotheker gibt es bei unseren Nachbarn unterschiedliche Wege. Wie in Deutschland können Studenten einen „großen“ fünfjährigen Pharmazie-Studiengang absolvieren und sind nach dem Master-Abschluss Apotheker. Allerdings gibt es auch einen „kleinen“ Pharmazie-Studiengang zum „Pharma-Ökonom“. Solche Bachelor-Apotheker dürfen zwar keine Apotheke eröffnen und auch keine Filialen als Apothekenleiter führen. Allerdings dürfen Sie wie voll ausgebildete Pharmazeuten Rx-Arzneimittel abgeben. In Dänemark haben drei von vier Pharmazeuten lediglich den kleineren Bachelor-Abschluss.
Einmal das Studium abgeschlossen, können dänische Pharmazeuten nicht wie in Deutschland ohne jegliche Niederlassungsbeschränkungen eine Apotheke eröffnen. Beim Gesundheitsministerium in Kopenhagen gibt es ein fünfköpfiges, von Apothekern besetztes Expertengremium, das über die Neueröffnungen entscheidet. Die Mitglieder dieses Gremiums werden von mehreren Fachverbänden empfohlen und vom Gesundheitsminister ernannt. Schließt eine Apotheke, wird die Konzession für den Standort neu ausgeschrieben, die Pharmazeuten können sich daraufhin bewerben.
Dass in Dänemark neue Hauptapotheken eröffnen, ist allerdings eine Seltenheit. Denn durch mehrere Liberalisierungsgesetze hat der Gesetzgeber in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Arzneimittel nicht nur in Apotheken, sondern in weiteren, unterschiedlichen Betriebsstätten abgegeben werden können. Eine Übersicht über diese Abgabestätten:
1 Kommentar
Aua
von Peter Lahr am 29.12.2016 um 11:39 Uhr
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