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Die CDU will eine gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder. Die Delegierten des Bundesparteitags in Karlsruhe sprachen sich am Dienstag mit knapper Mehrheit für einen entsprechenden Antrag der Jungen Union aus.
Die Delegierten des CDU-Bundesparteitags haben sich für eine Impfpflicht für Kleinkinder ausgesprochen. Sie stimmten am Dienstag folgendem Antrag zu: „Die CDU fordert die Bundesregierung auf, eine gesetzliche Grundimpfpflicht für Kleinkinder einzuführen. Diese Grundimpfpflicht sollte Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Hib, Hepatitis B, Keuchhusten (Pertussis), Pneumokokken, Rotaviren, Meningokokken C, Mumps, Masern, Röteln (MMR) und Windpocken (Varizellen) beinhalten“.
„Wir begrüßen das sehr und fordern die Impfpflicht schon lange“, sagte Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bislang kann in Deutschland jeder selbst entscheiden, ob er sich oder seine Kinder schützen lässt.
Präventionsgesetz sieht verpflichtende Beratung vor
Nach einer Masern-Epidemie in Berlin in diesem Jahr war eine heftige Debatte um die Einführung der Impfpflicht in Deutschland entbrannt. Die Große Koalition hat daraufhin im Präventionsgesetz Maßnahmen ergriffen, um den Impfschutz zu verbessern – zu einer Impfpflicht hatte sie sich allerdings nicht durchringen können. Der Impfschutz soll nach den neuesten Regelungen künftig bei allen Routine-Gesundheitsuntersuchungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie den Jugendarbeitsschutzuntersuchungen überprüft werden. Zudem muss bei der Aufnahme eines Kindes in die Kita ein Nachweis über eine ärztliche Impfberatung vorgelegt werden – anderenfalls drohen Sanktionen. Zudem wurde im Rahmen des Präventionsgesetzes bestimmt, dass beim Auftreten von Masern in einer Gemeinschaftseinrichtung (z.B. Kita, Schule, Hort) die zuständigen Behörden ungeimpfte Kinder vorübergehend ausschließen können. Kritikern wie dem BVKJ gingen diese Maßnahmen nicht weit genug.
Ein Nationaler Aktionsplan sieht vor, Masern und Röteln bis 2020 in Deutschland dauerhaft zu eliminieren. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe rief wiederholt Ärzte, Kitas, Schulen und Eltern zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf, um die Impflücken zu schließen.
1 Kommentar
Ausgerechnet Rotaviren?
von Stefan Haydn am 16.12.2015 um 9:23 Uhr
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