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Sensible Gesundheitsdaten
Datenschützerin warnt vor Kassen-Apps
Deutschlands oberste Datenschützerin Andrea Voßhoff sieht den Einsatz von Fitness-Apps durch Krankenkassen kritisch. Immer mehr private Krankenversicherungen böten Smartphone-Apps an, mit denen Versicherte zum Beispiel sportliche Aktivität nachweisen können. Auch andere Handy-Apps können Daten über Gesundheit, Essverhalten oder Herzfrequenz sammeln. Immer mehr Krankenkassen wollten solche Apps einsetzen. Voßhoff warnte Nutzer, nicht unbedacht Informationen preiszugeben.
„Allen Anwendern, die Fitness-Apps freiwillig herunterladen, rate ich, nicht unbedacht mit ihren sensiblen Gesundheitsdaten umzugehen und die kurzfristigen finanziellen Vorteile, welche die Datenoffenbarung vielleicht mit sich bringt, gegen die langfristigen Gefahren abzuwägen“, erklärte sie. Für gesetzliche Krankenkassen gebe es enge Schranken für das Sammeln solcher Gesundheitsdaten. „Der Gesetzgeber sollte erwägen, diesen Schutz auch den Versicherten privater Kassen zu gewähren“, forderte die Datenschutzbeauftragte.
Erst jüngst hatte TK-Chef Jens Baas darauf hingewiesen, dass die Technik sich viel rasanter als der gesetzliche Rahmen entwickele. Die Daten der Versicherten seien insoweit nur bei den gesetzlichen Krankenkassen sicher. „Wir glauben, dass eine Krankenkasse der einzige Ort sein sollte, wo diese Daten gespeichert werden sollten“, betonte er – und nicht etwa bei amerikanischen Unternehmen. Risikoselektion dürfe eine gesetzliche Kasse nicht betreiben, erklärte er, um Bedenken auszuräumen. „Und wir wollen die Daten auch nicht verkaufen.“
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