Deutscher Apothekertag

Perspektivpapier 2030 angenommen

München - 18.09.2014, 10:34 Uhr


Nach einjähriger Diskussion hat der Deutsche Apothekertag 2014 mit überwältigender Mehrheit das Perspektivpapier 2030 angenommen. Nach kurzer Vorstellung und Aussprache gab es fünf Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen. ABDA-Vize Mathias Arnold bedankte sich für die intensive Arbeit am Papier, die gute Diskussionskultur und das entgegengebrachte Vertrauen.

Zu Beginn der Aussprache zeigte ein fünfminütiger Imagefilm noch einmal den Entstehungsprozess – vom Leitbild zum Perspektivpapier 2030. In einer anschließenden „Talkshow“ würdigten ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, ABDA-Vize Arnold, Magdalene Linz (Kammerpräsidentin Niedersachsen), Thomas Benkert (Kammerpräsident Bayern), Hans-Peter Hubmann (Bayerischer Verbandsvorsitzender) und Peter Froese (Verbandsvorsitzender Schleswig-Holstein) die zurückliegende einjährige Diskussion.

„Was jetzt auf dem Tisch liegt, ist etwas anderes, als ich erwartet habe“, sagte Arnold – „es ist besser“. Ausgangspunkt sei die Überlegung gewesen: „Quo vadis Apotheker?“ Es seien Antworten unter anderem auf die Fragen des demografischen Wandels und den Strukturwandel gesucht worden. „Es war ein spannender Prozess.“ Die einjährige Leitbilddiskussion habe die Diskussionskultur der ABDA weiterentwickelt und viel Vertrauen neu begründet. Froese betonte, am Ende habe man einen guten Weg gefunden, den man als Apothekerschaft gehen sollte. „Es steckt viel Herzblut drin.“

Im Prozess war für Schmidt der zweitägige Konvent in Berlin, bei dem die einzelnen Länder ihre Ansichten und Vorschläge vorstellten, „die größte Herausforderung“. Dort habe „eine vibrierende Atmosphäre von Arbeiten-Wollen“ geherrscht. Doch nach zwei Stunden sei klar gewesen, dass es funktionieren werde. Es seien Dinge ausgesprochen worden, „die ich in einem Gremium der ABDA so noch nie gehört habe“, weil dafür der Mut gefehlt habe. Doch beim Konvent sei er plötzlich da gewesen – „Tabus wurden über Bord geworfen“.

In der kurzen Aussprache gab es neben Zustimmung auch zwei kritische Anmerkungen. Hessens Verbands-Vize Hans Rudolf Diefenbach bemängelte, dass die Pharmaziestudenten im Prozess nicht ausreichend einbezogen worden seien. Zudem sei im Perspektivpapier der Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu kurz gekommen. Annette van Gessel, delegierte Apothekerin aus Nordrhein, kritisierte die Verwendung des Begriffs „pharmazeutisches Personal“ im Perspektivpapier. Sie forderte: „Von diesen alten Begriffen sollten wir uns endlich verabschieden!“ Stattdessen sollte der Begriff „Mitarbeiter“ verwendet werden.

Von der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertags wurde das Perspektivpapier 2030 daraufhin mit großer Mehrheit und ohne Änderungen angenommen.


Juliane Ziegler/Lothar Klein


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