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Ernährung
Zu Supplementen und Fasten beraten
Ausgewählte Ernährungsbeiträge aus 2023
Intervallfasten ist nicht für jeden geeignet
In DAZ 4 ab S. 42 haben wir das Intervallfasten vorgestellt („Mit Pausen essen“). Statt temporär auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten und anschließend einen Jojo-Effekt (also eine schnellen Gewichtszunahme nach der Diät) zu erfahren, geht es beim Intervallfasten um eine langfristige Ernährungsumstellung. Entweder es wird tageweise gefastet und tageweise normal gegessen (z. B. an fünf Tagen die Woche normal essen und an zweien nur 650 kcal zuführen) oder es wird jeden Tag stundenweise gefastet (z. B. 16 Stunden fasten und acht Stunden lang ist Essen gestattet). In einer Studie zeigte sich, dass eine Beschränkung auf Mahlzeiten zwischen 7 und 15 Uhr erfolgreich zum Abnehmen führt, verglichen mit einer energiereduzierten Kontrollgruppe ohne Fastenzeit. Außerdem wurde durch die Intervention der systolische Blutdruck verbessert. Generell ist bekannt, dass Fasten sich bei verschiedenen Krankheiten positiv auswirken kann: bei metabolischen Erkrankungen wie Diabetes, chronisch-entzündlichen Krankheiten, z. B. rheumatoider Arthritis, bei Erkrankungen des kardiovaskulären Systems, bei chronischen Schmerzsyndromen oder bei atopischen Erkrankungen. Doch Achtung: Insbesondere bei jungen Erwachsenen und Jugendlichen kann durch Nahrungsrestriktion auch eine Essstörung getriggert werden.
Fasten in der Schwangerschaft?
Die britisch-islamische medizinische Gesellschaft hat eine Leitlinie zum Ramadan herausgegeben und im Februar 2023 aktualisiert, die auch Fasten und Schwangerschaft bespricht. Der Ramadan ist auch eine Art Intervallfasten, es wird tagsüber nichts gegessen und getrunken, sondern nur nachts. Gesunde Schwangere sollten während des ersten Trimesters nicht fasten, um sicherzustellen, dass sie genügend Kalorien aufnehmen. Nach den ersten drei Monaten gelten dieselben Empfehlungen wie bei nicht schwangeren Erwachsenen. Sie wollen mehr wissen? Geben Sie den Webcode C9TX9 und sie gelangen zum entsprechenden DAZ.online-Artikel.
Cholin im Porträt
Ein großes Ernährungsthema im Apothekenalltag waren und bleiben sicherlich Nahrungsergänzungsmittel. In DAZ 12 ab S. 42 haben wir über die quartäre Ammonium-Verbindung Cholin informiert, deren endogene Synthese den Bedarf nicht deckt. Daher kann die Einnahme von entsprechenden Supplementen sinnvoll sein. Cholin ist beispielsweise integraler Bestandteil der Zellmembran, Teil des Neurotransmitters Acetylcholin und beteiligt an der hepatischen Synthese des Very-Low-Density-Lipoproteins VLDL. Es ist beispielgebend enthalten in Hühnerleber (290 mg/100 g), Weißbrot (27 mg/100 g), und Pommes (22 mg/100 g). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt an, dass gesunde Erwachsene 400 mg des semiessenziellen Nährstoffs täglich zu sich nehmen sollen. Ob eine unterhalb dieser Grenze liegende Aufnahme gesundheitliche Folgen hat, muss durch Studien erst noch geklärt werden. Da der als unbedenklich geltende Maximalwert für Erwachsene bei 3500 mg liegt, kann eine Nahrungsergänzung jedoch erfolgen, ohne dass eine Überdosierung befürchtet werden muss. Vor allem Veganer, deren Nahrung oft Cholin-arm ist, können von entsprechenden Supplementen profitieren. Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Cholin-Bedarf (480 mg und 520 mg). In einer Befragung unter Schwangeren wurde nur von 7% die empfohlene Zufuhrmenge erreicht. Cholin-Präparate könnten also in der Schwangerschaft sinnvoll sein.
Nahrungsergänzungsmittel haben es in sich
Gerade in der Apotheke als zentraler Ort der Gesundheitsberatung sollten angebotene Supplemente sicher sein und nicht die Höchstmengen überschreiten. Wo können sich Apotheker über die täglichen Zufuhrmengen, Höchstmengen oder die zugelassenen Health Claims von Nährstoffen informieren? In einem Artikel, den Sie unter dem Webcode L3IS2 auf DAZ.online finden, werden diese Fragen beantwortet.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt z. B. evidenzbasierte Höchstmengenempfehlungen für Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und einige Pflanzenstoffe auf Deutsch heraus, die EFSA auf europäischer Ebene in englischer Sprache.
Sinnvoll supplementieren
Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll? Diese Frage beantwortete Professor Smollich in einem ernährungsmedizinischen Vortrag, über den die DAZ berichtete. Wenn ein Mangel diagnostiziert wird, sollte der entsprechende Nährstoff supplementiert werden. Im Winterhalbjahr in Deutschland kann daher auch die Allgemeinbevölkerung Vitamin D einnehmen, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Insbesondere onkologische Patienten können von Vitamin D und Selen (bei festgestellt niedrigen Serumspiegeln) profitieren.
Da Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, sollten Veganer das wasserlösliche Vitamin supplementieren. Bei langfristiger Verwendung von Protonenpumpen-Inhibitoren muss Vitamin B12 eingenommen werden. Bei Migräne kann möglicherweise Vitamin B2 helfen. Schwangere und solche, die es werden wollen, sollten von Beginn an auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und Iod achten. Die mehrfach ungesättigte Fettsäure Docosahexaensäure kann von Schwangeren eingenommen werden, um eine normale Gehirnentwicklung des Kindes zu unterstützen.
Den vollständigen Artikel mit einer Liste, wann welche Supplemente sinnvoll, sinnlos oder gefährlich sind, finden Sie, wenn Sie den Webcode W7MT2 in die Suchleiste bei DAZ.online eingeben. Zur unspezifischen Primärprävention eines Mangels sollten Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise nicht eingesetzt werden.
Supplemente mit Schlafbeeren
Das Nachtschattengewächs Withania somnifera („Ashwaganda“, Schlafbeere) wird in der traditionellen indischen Medizin eingesetzt, unter anderem, um Schlafstörungen und nervöse Unruhezustände zu behandeln. In Europa sind Ashwaganda-haltige Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Laut einer Metaanalyse kann die Einnahme von Schlafbeeren-Extrakt die Einschlafzeit etwas verkürzen und Nervosität mindern. Allerdings ist die Studienlage ungenügend, große Langzeitstudien fehlen. Bei der Risikobewertung fallen Fälle von Hepatitis auf. Den gesamten Artikel zu Nutzen und Risiken von Ashwaganda-Extrakt finden Sie unter dem Webcode C5OE7 auf DAZ.online. |
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