DAZ aktuell

Heilberufler schlagen Alarm

Lieferengpässe: Apotheker, Haus- und Kinderärzte sehen eine Zuspitzung der Versorgungslage

mik | Der Deutsche Hausärzteverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und nicht zuletzt die ABDA sehen keine Verbesserung der Arzneimittelsituation in diesem Jahr. Im Gegenteil: Die Lage hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar noch weiter zugespitzt. Besonders betroffen seien Antibiotika sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Auch wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in den vergangenen Wochen nicht müde wurde zu erklären, dass die Arzneimittel­versorgung in diesem Jahr „deutlich besser“ aufgestellt ist als im vergangenen: Die Heilberufe schlagen Alarm, sie alle kämpfen mit Lieferengpässen und erwarten für den Winter keine Besserung. Besonders betroffen sind demnach Antibiotika für Kinder und Erwachsene, Blutdrucksenker, Psychopharmaka und Augentropfen.

Lage hat sich weiter zugespitzt

„Von einer Entspannung der Situation ist derzeit nichts zu spüren – im Gegenteil: Die Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen legen nahe, dass sich die Lage im Vergleich zu vergangenem Jahr eher weiter zugespitzt hat“, sagte die Co-Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzte­verbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth.

Aber auch die Kinderärztinnen und -ärzte können keine Entwarnung geben: „Es besteht in der Kinder- und Jugendheilkunde vor allem im Bereich der Fieber- und Schmerzsäfte sowie der Basisantibiotika ein Engpass, der sich mit zunehmender Infektionslage noch deutlich zuspitzen wird“, warnte der Kinderarzt und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zeigte sich gegenüber dem „RND Redaktionsnetzwerk Deutschland“ ebenfalls besorgt: „Unsere jähr­liche Umfrage unter Apothekeninhaberinnen und -inhabern zeigt deutlich, dass die Apotheken auch in diesem Winter zahlreiche Lieferengpässe erwarten.“ Mit Blick auf Möglichkeiten zur Entspannung der Versorgungslage sagte sie: „Eine wirksame Abhilfe ist derzeit leider kaum in Sicht.“ |

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