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Arzneimittel und Therapie
Dosisabhängiges Risiko für Vorhofflimmern
Vorsicht mit hoch dosierten Omega-3-Fettsäuren bei kardiovaskulärer Vorbelastung
dm/dab | Viele Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren oder kardiovaskulären Erkrankungen nehmen Omega-3-Fettsäure-haltige Arzneimittel ein. Doch gerade bei diesen Patienten besteht ein dosisabhängig erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern durch diese Präparate, wovor aktuell ein Rote-Hand-Brief warnt. Zudem weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) darin auch auf Omega-3-Fettsäure-haltige Nahrungsergänzungsmittel hin. Angehörige der Gesundheitsberufe werden darum gebeten, Patienten zum Arztbesuch zu raten, wenn diese Symptome von Vorhofflimmern entwickeln, wie Benommenheit, Asthenie, Herzklopfen und Kurzatmigkeit. Das beobachtete Risiko für Vorhofflimmern sei bei einer Dosierung von 4 g/Tag am höchsten. Die Behandlung mit Omega-3-Fettsäure-haltigen Arzneimitteln sollte dauerhaft abgesetzt werden, wenn Vorhofflimmern auftritt. Omega-3-Fettsäure-haltige Arzneimittel enthalten vorwiegend die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DPA). Omega-3-Säure-Ethylester 60 und 90 Ph. Eur. sind Ethylester von mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit EPA und DHA als Hauptbestandteil des Wirkstoffs. Der Rote-Hand-Brief basiert auf einer Risikobewertung durch den Pharmakovigilanzausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Diese empfahl, die Produktinformationen von Omega-3-Fettsäure-Ethylester-haltigen Arzneimitteln, die zur Senkung des Triglycerid-Spiegels eingesetzt werden, hinsichtlich des Risikos von Vorhofflimmern zu aktualisieren. Das BfArM empfahl jedoch „auch die Produktinformationen von weiteren Omega-3-Fettsäure-haltigen Arzneimitteln entsprechend zu aktualisieren“. Solche werden auch zur Senkung des Triglycerid-Spiegels oder für die parenterale Ernährung eingesetzt. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, z. B. als an Omega-3-Fettsäuren reiches Fischöl oder in Form von Triglyceriden. |
Literatur
Omega-3-Fettsäure-haltige Arzneimittel: Dosisabhängig erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Patienten mit etablierten kardiovaskulären Erkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren. Rote-Hand-Brief des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, 16. November 2023
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