Prisma

Diamanten aufspüren

Bakterien zeigen an, wo Bodenschätze zu finden sind

Foto: RareStock/AdobeStock

us | Wertvolle Mineralien verbergen sich vielerorts tief unter der Erdoberfläche. Um die Lagerstätten zu finden, müssen Ingenieure aufwendige Bohrungen durchführen. Ein Team kanadischer Forscher publizierte nun eine neue Studie, sie fanden heraus: Mikrobiologische Lebensgemeinschaften im oberen Boden können Rückschlüsse erlauben, ob unter der Erde verborgene Schätze schlummern. Als Beispiel­mineral suchten sie nach Kimberliten, einer Gruppe von Gesteinen, die zuerst in einer Mine in der Nähe der südafrikanischen Stadt Kimberley entdeckt wurde. Kimberlite werden als mögliche CO2-Speicher erforscht. Darüber hinaus enthalten sie oft Diamanten. In einem ersten Experiment analysierten die Mikrobiologen mittels Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierung die bakterielle Vielfalt in einer Bodenprobe der kanadischen Tundra. Dann beobachteten sie die Veränderungen der mikrobiellen Zusammensetzung, nachdem sie Bodenproben mit gemahlenem Kimberlit angereichert hatten. Als nächstes untersuchten sie den Boden oberhalb einer bekannten Kimberlit-Ablagerung in der Nähe des nordkanadischen Sees Lac de Gras. Aus den beiden Datensätzen erstellten die Wissenschaftler einen mikrobiologischen Fingerabdruck. Um ihre Methode zu testen, nahmen sie den Boden oberhalb einer weiteren Kimberlit-­Lagerstätte unter die Lupe. Es gelang dem Team die Lage des Gesteines in einer Tiefe von mehreren Dutzend Metern präzise nachzuvollziehen. Zum Vergleich führten sie geochemische Analysen von Elementen wie Magne­sium, Chrom und Niob, die ebenfalls ein Hinweis auf Kimberlite sein können, durch. Diese waren jedoch deutlich ungenauer in der Vorhersage. Ähnliche Methoden ließen sich auch für andere Mineralien und Rohstoffe entwickeln. Lagerstätten wertvoller Ressourcen könnten so durch Mikroben kartiert werden, ohne auf schweres Gerät zurückgreifen zu müssen. |

Literatur

Simister RL et al. DNA sequencing, microbial indicators, and the discovery of buried kimberlites. Commun Earth Environ 2023;4(387)

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