Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Impfstoff Ixiaro® nicht lieferbar

Seit 13. September 2023 ist der Reiseimpfstoff Ixiaro® nicht liefer­bar. Wie das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Website bekannt gab, soll das Vakzin gegen Japanische Enzephalitis voraussichtlich ab 30. November 2023 wieder verfügbar sein. Einen alternativen Impfstoff für diese Indikation gibt es in Deutschland nicht. Die Ständige Impfkommission verweist auf mögliche regionale Restbestände des Vakzins und generell auf konsequenten Mückenschutz zur Expositionsprophylaxe. Zudem könne bei Langzeitaufenthalten in Endemie­gebieten gegebenenfalls vor Ort eine Impfung durchgeführt werden. Hierbei gilt zu beachten, dass z. B. in Australien und mehreren asiatischen Ländern auch ein Lebendimpfstoff (Imojev®) vertrieben wird. Dabei muss an Kontraindikationen von Lebend­impfstoffen gedacht werden.

Phase-I-Studie zu Universalgrippeimpfstoff

Wie die US-amerikanischen National Institutes of Health am 15. September 2023 mitteilten, wurde eine Phase-I-Studie mit einem Universalgrippeimpfstoff-Kandidaten gestartet. Von einem Universalgrippeimpfstoff erhofft man sich, dass dieser gegen noch mehr Stämme als aktuelle Influenzaimpfstoffe schützt und seltener als jährlich gegeben werden muss. Der aktuelle Impfstoffkandidat FluMos-v2 enthält Teile des Hämagglutinin-Proteins von vier Influenza-A- und zwei Influenza-B-Viren, die auf sich selbst zusammensetzenden Nano­partikeln präsentiert werden. In der aktuellen Studie sollen 24 gesunde Probanden eingeschlossen werden, die das Vakzin zweimal im Abstand von 16 Wochen in einer von zwei Dosierungen erhalten sollen. Die Nachbeobachtung soll für 40 Wochen erfolgen.

HIV-Impfstoff in klinischer Phase-I-Studie

In den USA und Südafrika werden die ersten HIV-negativen Teilnehmer für die HIV-Impfstoff-Studie HVTN 142 eingeschlossen. Das gaben die US-amerikanischen National Institutes of Health am 20. September 2023 bekannt. Insgesamt sollen 95 Teilnehmer auf vier Gruppen verteilt werden, darunter drei Verumarme mit unterschiedlicher Dosierung und ein Placeboarm. Der Impfstoffkandidat VIR-1388 nutzt einen Cytomegalievirus (CMV) als Vektor. Erste Studienergebnisse werden Ende 2024 erwartet. Optional können sich Probanden in einer Substudie für bis zu drei Jahre nachbeobachten lassen.

Erster Todesfall durch Vibrionen in diesem Jahr

Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales am 19. September 2023 meldete, ist der erste Todesfall durch Vibrionen in dieser Badesaison in Deutschland aufgetreten. Der 74-jährige Urlauber war chronisch krank und wies offene Wunden auf, als er sich in der Ostsee mit Vibrionen infizierte. Wie Apothekerin Dr. Claudia Bruhn in der DAZ 2023 Nr. 25, S. 24 („Getrübter Badespaß“) berichtete, sind von Vibrionen besonders Ältere, Immunsupprimierte und Diabetiker gefährdet.

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