Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Antikörper gegen RSV für alle Säuglinge verfügbar

Der monoklonale Antikörper Nirsevimab (Beyfortus®) zum Schutz vor Infektionen der unteren Atemwege mit dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) ist seit dem 1. September 2023 in Deutschland erhältlich. Das gab der Hersteller Sanofi in einer Pressemitteilung bekannt. Sowohl gesunde, reif- und früh­geborene Säuglinge als auch Säuglinge mit Grunderkrankungen können mit Nirsevimab für ihre erste RSV-Saison passiv immunisiert werden. Der Schutz einer Einzeldosis soll für mindestens fünf Monate bestehen. Der monoklonale Antikörper neutralisiert das Virus und verhindert dessen Eintritt. In der europäischen Studie HARMONIE mit mehr als 8000 Säuglingen wurden die Inzidenzen von Krankenhaus­aufenthalten aufgrund RSV-bedingter Infektionen der unteren Atemwege durch Nirsevimab um etwa 83% verringert.

Comirnaty Omikron XBB.1.5 bald erhältlich

Am 1. September 2023 wurde der an Omikron XBB.1.5 angepasste monovalente COVID-19-Impfstoff Comirnaty® Omikron XBB.1.5 in der EU zugelassen. Wie die Europäische Kommission mitteilt, kann der Impfstoff bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen ab einem Alter von sechs Monaten eingesetzt werden. Zur Verfügbarkeit des Impfstoffs sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, gegenüber der Rheinischen Post: „Die Apotheken können bis 12. September die Bestellungen für die Arztpraxen und für selbst benötigte Impfstoffe beim pharmazeutischen Großhandel aufgeben.“ Die Auslieferung sei ab dem 18. September 2023 vorgesehen. Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) derzeit für Risikogruppen wie Personen ab 60 Jahren, Bewohner in Einrichtungen der Pflege und Personen mit Grundkrankheiten ab einem Alter von sechs Monaten sowie „für Personen mit einem erhöhten beruflichen SARS-CoV-2-Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegenden Ver­sorgung mit direktem Patienten- oder Bewohnerkontakt sowie für Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch COVID-19­-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann“. Dazu soll bevorzugt ein Varianten­-adaptierter Impfstoff eingesetzt werden.

Aus für Spesolimab in Deutschland

Am 29. August 2023 gab das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim in einer Pressemitteilung bekannt, dass Spesolimab (Spevigo®) ab sofort in Deutschland nicht mehr erhältlich ist. Erst im Februar dieses Jahres war der monoklonale Antikörper auf den deutschen Markt gekommen. Er ist indiziert zur Behandlung von akuten Verschlechterungen der generalisierten pustulösen Psoriasis (GPP) bei Erwachsenen. Die Entscheidung, Spevigo® vom Markt zu nehmen, begründet das Unternehmen damit, dass der Gemeinsame Bundesausschuss dem neuen Therapeutikum „keinen Zusatznutzen“ attestiert hat. Gegen den Beschluss zur Nutzenbewertung will Boehringer Ingelheim gerichtlich vor­gehen.

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