... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 14% PIMs

js | Chinesische Wissenschaftler haben untersucht, wie oft potenziell ungeeignete Arzneimittel (PIM) weltweit an geriatrischen Patienten ambulant eingesetzt werden. Deutschland schneidet mit nur 14% am besten ab.

PIM steht für potentially inappropriate medications, also potenziell ungeeignete Arzneimittel. Besonders geriatrische Patienten nehmen viele Arzneimittel ein und ihr körperlicher Zustand ist oft labiler. Deshalb sind es vor allem ältere Patienten, die Arzneimittel anwenden, deren Risiko den Nutzen überwiegt. Das kann gefährlich werden, denn der Einsatz solcher ungeeigneter Arzneimittel korreliert mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Krankenhauseinweisungen. Um zu ermitteln, wie häufig PIMs eingesetzt werden, wurden 94 Studien mit Daten zu 317,2 Millionen Teil­nehmern aus 17 Ländern und 132 geschätzten Prävalenzen analysiert. Alle einbezogenen Studien wurden anhand expliziter Kriterien bewertet, unter anderem waren für 63 Studien die Beers-Kriterien und für 26 die Stopp/Start-Kriterien grundlegend, um zu bewerten ob ein Arzneimittel potenziell ungeeignet ist. Das Ergebnis: Insgesamt 36,7% der Patienten verwendeten potenziell ungeeignete Arzneimittel. Die höchste Prävalenz wies Afrika auf (47%), gefolgt von Süd­amerika (46,9%), Asien (37,2%), Europa (35%) Nordamerika (29%) und Ozeanien (23,6%). Die Prävalenz in einkommensschwachen Gebieten war im Vergleich höher. Mit nur 14% schnitt Deutschland im europaweiten und weltweiten Vergleich der 17 ein­bezogenen Länder am besten ab. Die am häufigsten eingesetzten PIMs waren Benzodiazepine. 

Literatur
Tian F et al. Prevalence of Use of Potentially Inappropriate Medications Among Older Adults Worldwide. JAMA Netw Open 2023;6(8):e2326910

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