- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 3/2023
- Interpharm – online und...
DAZ aktuell
Interpharm – online und vor Ort
Pharmazeutisches Fortbildungsfest mit neuem Konzept
DAZ: Die Interpharm findet dieses Jahr in der Lokhalle in Göttingen statt. Weiterhin wird es aber auch die Möglichkeit einer digitalen Teilnahme geben. Herr Dr. Wessinger, warum hat sich das Organisationsteam für diesen hybriden Ansatz entschieden?
Wessinger: Die Interpharm hat schon seit vielen Jahren neben den pharmazeutischen Vorträgen kleinere „Satelliten“ zu speziellen Themen gehabt, z. B. den ApothekenRechtTag zu aktuellen apothekenrechtlichen Entwicklungen. Als wir in den letzten drei Jahren die Interpharm online veranstaltet haben, haben diese Ein-Tages-Veranstaltungen deutlich mehr Teilnehmende gehabt als vorher in Präsenz. Deswegen haben wir beschlossen, den ApothekenRechtTag und „Heimversorgung kompakt“ sowie die neuen „Satelliten“ „Apotheke & Wirtschaft“ und „Zukunft Personal“ wieder online zu veranstalten. Dagegen mussten wir bei den Online-Interpharmen feststellen, dass bei den Fortbildungsvorträgen des Pharmazeutischen Kongresses und des PTAheute-Kongresses online weniger Kolleginnen und Kollegen teilgenommen haben als in den Jahren zuvor in Präsenz. Deswegen werden diese beiden Veranstaltungen – zusammen mit der Pharmazeutischen Ausstellung und dem PKAaktiv-Kongress – dieses Jahr wieder als „echter“ Kongress in Präsenz stattfinden: Am 5. und 6. Mai 2023 in Göttingen. Offenbar gehört der persönliche Austausch mit den Vortragenden, das Wiedertreffen und Kennenlernen von Kolleginnen und Kollegen und auch das gemeinsame Feiern für viele zu einem gelungenen Kongresserlebnis dazu. Bei mir persönlich ist das auf jeden Fall so.
DAZ: Was wurde im Vergleich zur letzten „Präsenz-Interpharm“ im Jahr 2019 diesmal am Programm oder Ablauf grundlegend verändert?
Wessinger: Wie schon gesagt, der ApothekenRechtTag findet online statt, außerdem drei weitere, neue Online-Interpharm-Tage zum Apothekenmanagement, zur Heimversorgung und zu dem drängenden Thema Personalnot und wie man ihr begegnen kann. Vor Ort in Göttingen wird sich am Ablauf des Kongresses gar nicht so viel ändern. Aber inhaltlich wird es deutlich praxisrelevanter und „Apotheken-lastiger“ als bisher. Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, dass es ein pharmazeutischer und kein medizinischer Kongress und eine praktische Fortbildung, kein wissenschaftliches Symposium wird. Außerdem gibt es erstmals das Interpharm Forum, in dem Arzneimittelhersteller und Apothekendienstleister ihre Themen in Fachvorträgen vorstellen. Auch dabei achten wir sehr auf hohe Praxisrelevanz und darauf, dass diese Vorträge keine Werbeveranstaltungen werden. Außerdem haben wir einen schon oft geäußerten Wunsch unserer Teilnehmenden umgesetzt: Bei der Interpharm Göttingen haben Sie mit einem Ticket Zugang zu allen an diesem Tag stattfindenden Veranstaltungen – bis hin zur Party am Abend, die es natürlich auch wieder geben wird. Und das nicht etwa zu höheren Preisen als 2019, sondern für nur 50 Euro pro Tag bzw. 75 Euro für Freitag und Samstag.
DAZ: Welche Zielgruppen sprechen Sie an?
Wessinger: Die Interpharm spricht schon lange alle pharmazeutischen Sub-Zielgruppen an: Von den Studierenden und PTA-Schülerinnen und -Schülern über PTA und angestellte Approbierte bis hin zu Filialleiterinnen, -leitern, Inhaberinnen und Inhabern. Auch wenn alle Apothekerinnen und Apotheker im Pharmazeutischen Kongress hoffentlich interessante Themen entdecken, gibt es für manche von diesen Zielgruppen auch eigene Veranstaltungen wie die neue Interpharm online Apotheke & Wirtschaft für die Chefinnen und Chefs oder „Heimversorgung kompakt“ für alle, die Pflegeheime beliefern. Und natürlich den PKAaktiv-Kongress für die PKA und den großen PTAheute-Kongress für die PTA.
DAZ: Zum ersten Mal wird es ein Interpharm-Forum geben, bei dem sich Aussteller durch Vorträge am Kongressprogramm beteiligen können. Welche Vorteile und Mehrwerte entstehen dadurch für die Teilnehmenden?
Wessinger: Bei den Fachvorträgen von Arzneimittelherstellern können sich die Teilnehmenden aus erster Hand über die Produkte informieren, die sie in der Apotheke verkaufen, bzw. über Angebote, die sie im Berufsalltag nutzen. Aber es wird auch Vorträge von Apothekendienstleistern geben, z. B. zum Thema E-Rezept oder zum Medikationsmanagement, die wertvolle Tipps zum Einsatz im Berufsalltag geben.
DAZ: Der interpersonelle Austausch zwischen Apothekerinnen und Apothekern, Ausstellern sowie Vortragenden steht im Mittelpunkt der Interpharm. Warum erachten Sie das als wichtig?
Wessinger: Die Pandemie hat uns gezeigt, dass man viel Fortbildung online von zu Hause aus machen kann. Aber der zwischenmenschliche Aspekt, das Wiedertreffen und sich Kennenlernen – all das ist zu kurz gekommen. Deswegen freue ich mich sehr darauf, dass endlich wieder ein großer pharmazeutischer Fortbildungskongress in Deutschland stattfindet.
DAZ: Die Fachvorträge bilden das Herzstück der Fortbildungsveranstaltungen. Welche aktuellen Themen werden Teil des Pharmazeutischen Kongresses sein?
Wessinger: Natürlich werden die Pharmazeutischen Dienstleistungen eine große Rolle spielen, außerdem sehr innovative Arzneiformen inklusive dem 3D-Druck von Arzneimitteln. Auch die Mega-Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel haben sich im Programm niedergeschlagen: Neben den Auswirkungen von Arzneimittelabfällen und -ausscheidungen auf die Umwelt wird es auch um die Auswirkungen der immer häufiger auftretenden Hitzewellen auf die Arzneimittelversorgung gehen. Mit der Interpharm online Zukunft Personal widmen wir einen ganzen Tag dem aktuell wohl drängendsten Problem vieler Apotheken: dem Fachkräftemangel und was Apothekeninhaberinnen und -inhaber dagegen tun können.
DAZ: Der ApothekenRechtTag ist nicht nur für ein juristisch vorgeprägtes Publikum interessant, sondern auch für Apothekerinnen und Apotheker, die keine juristische Expertise haben. Welche Themenschwerpunkte werden geboten, die aus Sicht der Praktiker in der Offizin nützlich sind?
Wessinger: Diese Frage kann ich Ihnen heute leider noch nicht beantworten. Beim ApothekenRechtTag dreht sich alles um sehr aktuelle rechtliche Fragen rund um die Apotheke und die Arzneimittelversorgung. Deswegen steht das Programm hier noch nicht.
DAZ: Worauf können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des PTAheute-Kongresses freuen?
Wessinger: Dort geht es in diesem Jahr unter anderem um Vernebler – von der Beratung bis zur Dokumentation – und um die Abgabe von Blutgerinnungshemmern. Außerdem werden Retaxationen bzw. ihre Vermeidung ein wichtiges Thema sein. Natürlich sind auch Apothekerinnen und Apotheker beim PTAheute-Kongress herzlich willkommen!
DAZ: Warum wurde ausgerechnet die Lokhalle in Göttingen als Veranstaltungsort ausgewählt?
Wessinger: Zur Rückkehr der Interpharm als Präsenzkongress und zur Einführung unseres neuen Konzepts wollten wir auch eine neue Art von Veranstaltungsort: eine neue Atmosphäre, nicht mehr die „sterilen“ Kongresszentren, in denen die Interpharm bisher stattgefunden hat. Und das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk in Göttingen ist etwas ganz besonderes. Außerdem liegt sie ideal, direkt am Göttinger Bahnhof, an dem so viele Züge halten wie an kaum einem anderen Fernbahnhof in Deutschland.
DAZ: Wie und wo kann man sich zur Interpharm 2023 in Göttingen anmelden?
Wessinger: Der Ticketverkauf hat bereits begonnen, Tickets und alle weiteren Informationen sowohl zur Interpharm Göttingen als auch zur Interpharm online finden Sie auf www.interpharm.de. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.