DAZ aktuell

DiGA bringen wenig, kosten viel

Kritik vom GKV-Spitzenverband

ks/ral | Seit rund zwei Jahren können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zu einer Kassenleistung werden. Der GKV-Spitzenverband sieht darin großes Potenzial. Aktuell hätten DiGA jedoch noch wenig Nutzen, würden dafür aber eine Menge kosten.
Foto: Denys Prykhodov/AdobeStock

Der GKV-Spitzenverband hat vom Gesetzgeber die Aufgabe, jedes Jahr einen Bericht vorzulegen, wie und in welchem Umfang den Versicherten DiGA gewährt werden. Diesen Bericht hat der Verband nun für das zweite Jahr vor­gelegt. Die zentrale Erkenntnis: Die „Apps auf Rezept“ sind noch nicht in der Versorgung angekommen. „Mit viel Vorschusslorbeeren sind DiGA in die Versorgung gestartet. Aber den Erwartungen sind sie bisher nicht gerecht geworden“, meint Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband. Die Kritik des Verbands bezieht sich einerseits auf eine unklare Evidenzlage zum Nutzen der DiGA, zum anderen auf die hohen Preise für die Gesundheitsanwendungen. Wenn man bedenke, dass DiGA derzeit ausschließlich ein Add-on zur bestehenden Versorgung seien, führe die beliebige Preisbildung und die zusätzliche Möglichkeit der Preiserhöhung im Erprobungszeitraum zu großen Verwerfungen bei der Ver­gütung von GKV-Leistungen mit nachgewiesenem Nutzen. „Wenn es für die Patientinnen und Patienten keinen Mehrwert gibt, dann sollte überlegt werden, ob das Geld der Beitragszahlenden nicht an anderer Stelle besser eingesetzt wäre“, so Stoff-Ahnis. |

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