Interpharm 2023

„Diese vielen Tabletten …“

Medikationsanalyse erfolgreich umsetzen

js | „Seit ich dieses Medikament nehme …“, „Ich war im Krankenhaus ...“ oder „Der Arzt hat mir schon wieder ein neues Medikament verordnet“ – hören Sie diese Sätze im Kunden­gespräch, sollten Sie diese nicht überhören, denn es können Hinweise sein, dass der Kunde von einer Medikationsanalyse profi­tieren kann. Doch wie läuft diese eigentlich ab? Welche Probleme treten auf? Welche Erfolge können erwartet werden? 

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Verena Eggebrecht


Apothekerin und AMTS-Managerin Verena Eggebrecht, Med­inspector®-Expertenrat bei der Viandar GmbH, gab hilfreiche Tipps. Anhand eines Fallbeispiels erklärte Eggebrecht, wie Probleme und mög­liche Ursachen im Erstgespräch und über die Medikationsprüfung erfasst werden, wie Lösungen erarbeitet und im Abschlussgespräch besprochen werden. Dazu stellte sie den Zuschauern den Fall der 62-jährigen Frau B. vor, den sie vor ein paar Wochen selbst bearbeitet hatte. Frau B. ist Raucherin, konsumiert Alkohol, hat erhöhten Blutdruck und Diabetes Typ 2. Außerdem ist sie an einer Hypothyreose, Hypercholesterinämie, und einer depressiven Episode erkrankt. Sie leidet an diversen Problemen, darunter Durchfall, Mundtrockenheit, Schlafstörungen und Unruhe. Wie viele Patienten wünscht sie sich eine Verbesserung ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit und eine einfachere Medikation. In diesem Fall wurden Maßnahmen herausgearbeitet, um die Medikation zu verbessern. Beispielsweise wurde aufgrund der Schlafprobleme von Frau B. nach Rücksprache mit dem Arzt die Einnahme von Bisoprolol, die zuvor abends erfolgte, auf den Morgen verlegt. Eggebrecht zeigte auch Grenzen auf, denn einiges fällt in die Hände des Arztes. Im konkreten Fall betraf das den Wunsch von Frau B., Opipramol abzusetzen. Weil die Adhärenz gefährdet ist, muss klar kommuniziert werden, dass das Medikament nicht einfach abgesetzt werden kann, sondern gegebenenfalls ausgeschlichen werden muss. Das ist durch einen Arzt zu entscheiden und zu begleiten. |

 

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