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Kongresse
BVDAK-Chef Hartmann sieht rosige Zukunft für Kooperationen
15. Kooperationsgipfel fand in München statt
Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), sieht eine rosige Zukunft für Apothekenkooperationen, wie er bei der Eröffnung des Kooperationsgipfels vergangene Woche in München erklärte. Einzelapotheken haben es seiner Meinung nach immer schwerer, schuld sei der sich verändernde Markt in einem Gesundheitsweisen, das, so Hartmann, auf englische Verhältnisse zusteuere. Das Hauptproblem sind in seinen Augen die politischen Rahmenbedingungen. „Es wird mit der Rasenmähermethode gespart,“ so Hartmann. Die Politik sei mit ihrem Latein am Ende. Dass von der Apothekerschaft Vorschläge zur Gegenfinanzierung der Honorarerhöhung gefordert werden, sei ein Offenbarungseid. Die Apotheken hätten in diesem Umfeld keine andere Chance, als lauter und sichtbarer zu werden, so Hartmann. Die Apotheke stehe stellvertretend für andere Branchen im Gesundheitswesen. Hartman verglich es mit einem Spaghettiberg, darin seien die Apotheken eine einzelne Nudel. Diese berühre aber 20 andere Nudeln. Ziehe man daran, schrien alle nein. „Früher waren die Apotheker eine deutsche Eiche, an der sich andere schon mal reiben durften, heute sind sie Kuscher vor dem Herrn,“ so der BVDAK-Chef. „Vor was haben wir Angst? Warum kündigen wir nicht die Lieferverträge und lassen die Patienten selbst zahlen?“ Damit die Apotheke der Zukunft in diesen Rahmenbedingungen überlebt, wird Führung ganz anders erlebt werden müssen, davon ist Hartmann überzeugt. So müssten die Mitarbeiter ganz anders mitgenommen werden, zudem wird die Beratung einen anderen Stellenwert bekommen. „Wir haben keine andere Chance, als nach vorne zu gehen, und das geht nur, wenn Apotheke Spaß macht,“ so der BVDAK-Vorsitzende.
Dass Apotheke nicht nur dem Team Spaß machen sollte, sondern auch den Kunden, erläuterte dann im Anschluss Roman Becker. Er erklärte, wie man vom Fan-Prinzip profitiert. Apothekerin Tatjana Buck, bei deren Vortrag man eigentlich mit jedem Satz merkte, dass Apotheke ihr Spaß macht, berichtete von Tops und Flops bei der Umsetzung der pharmazeutischen Dienstleistungen. Amira-Gründer Mohammadi Akhabach sprach mit Gründern aus dem Apotheken-Umfeld, die am Apo-Pitch teilgenommen hatten. Später ging es in einer Diskussionsrunde unter der Moderation von Gudrun Kreutner um erste Erfahrungen mit dem Impfen in Apotheken. Die Vorsitzende des LAV Baden-Württemberg, Tatjana Zambo, und der Holzgerlinger Apotheker Dr. Björn Schittenhelm gaben dem Vorstandsvorsitzenden des Spitzenverbandes Deutscher Fachärzte, Dr. Dirk Heinrich, der von impfenden Apothekern gar nichts hält, ordentlich Kontra. Klaus Henkel, Geschäftsführer der ARZ Service GmbH, präsentierte mit ApoSync eine digitale Lösung für Rückrufe und Ähnliches. Bei Christian Krüger, Geschäftsführer der NGDA, ging es um digitales Couponing als Kundenbindungsinstrument für öffentliche Apotheken. Der nächste Programmpunkt war die Coop-Study: Erst lieferte Thomas Heil von Iqvia aktuelle Marktdaten und Trends, dann stellte Nina Thiele von DAP Networks die Preisträger vor. Ausgezeichnet wurde beispielsweise die Pharmatechnik als beste Apothekensoftware und die Noventi als bester Abrechner. Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas gab dann einen aktuellen Über- und Ausblick zum Stand des E-Rezepts und stellte zudem die Ergebnisse eines Gutachtens für den BVDAK vor. Dabei ging es um die Möglichkeiten der Apotheken, sich zu wehren. Dr. Christoph Pfeiffer von Competitio Consulting zeigte mithilfe der Spieletheorie, wie Kooperationen Gewinner im Wettbewerb werden. In einer weiteren Diskussionsrunde sprach Andreas Kierndorfer mit Apothekerin Iris Blaschke, Dr. Theresa von Fugler von Nattermann, Apothekerin Jennifer Pock-Baier, Matthias Wegner von Hageda-Stumpf und Frank Baer von ELAC darüber, ob der Direktbezug ein Auslaufmodell ist. Danach stand eine weitere Preisverleihung auf dem Programm: Dr. Stefan Hartmann und seine Co-Moderatorin Dr. Vanessa Conin-Ohnsorge prämierten die Sieger aus dem Apo-Pitch. Der Preis ging an Apomap, eine Botendienstsoftware für Apotheken. Im Anschluss überlegte Berater Malte W. Wilkes, ob die Pharma-Szene die Zukunft verschläft, und Dr. Bernhard Bellinger erklärte, wie man den E-Rezept-Patienten mit Neuromarketing an die stationäre Apotheke bindet.
Zwischen den Vorträgen war in bekannter Manier viel Zeit zum Austauschen und Netzwerken. Der nächste Kooperationsgipfel findet dann am 21. und 22. Februar 2024 statt. |
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