Arzneimittel und Therapie

Keine generelle COVID-19-Impf­empfehlung für unter 18-Jährige

STIKO hat Entwurf mit neuen Empfehlungen für den Impfkalender vorlegt

dab | Die Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisierte insgesamt 25-mal ihre COVID-19-Impfempfehlungen. Fortan sollen diese im Impfkalender verankert sein. Dazu gab das Expertengremium am 25. April 2023 seinen Entwurf bekannt, in dem u. a. eine jährliche Auffrischungsimpfung für Risikogruppen empfohlen wird. Überraschen dürfte, dass für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren keine routinemäßige Impfung gegen COVID-19 vorgesehen ist.

Der aktuelle Entwurf der STIKO enthält folgende Empfehlungen:

  • für Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren (inkl. Schwangere): Basisimmunität durch Grundimmunisierung und eine Auffrischungsimpfung bzw. drei Antigenkontakte (Impfung oder Infektion) mit mindestens zwei Impfungen
  • für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf (u. a. über 60-Jährige, Personen mit Vorerkrankungen ab sechs Monaten, Bewohner in Pflegeeinrichtungen) sowie Personal in medizinischen und Pflegeeinrichtungen: zusätzlich zur Basisimmunität jährliche Auffrischungsimpfungen (vorzugsweise im Herbst) mit bevorzugt einem Varianten-adaptierten Vakzin in einem Mindestabstand von zwölf Monaten zum letzten Antigenkontakt. Bei immundefizienten Personen sind nach ärztlicher Entscheidung zusätzliche Impfungen in kürzerem Abstand möglich.
  • für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: keine routinemäßige COVID-19-Impfung

Den letzten Punkt erläutert die STIKO damit, dass sich die Erkrankungsschwere unter den Omikron-Varianten in dieser Personengruppe „zu überwiegend milden oder asymptomatischen Verläufen entwickelt“ habe. SARS-CoV-2-Infektionen verliefen in dieser Gruppe „in aller Regel problemlos“. Sicherheitsbedenken gegen die Impfung von Kindern und Jugendlichen bestünden keine. STIKO-Mitglied Dr. Martin Terhardt ergänzte in einem Press-Briefing des Science Media Centers, dass Neugeborene für die ersten drei bis sechs Monate durch den Nestschutz der Mutter geschützt seien. Voraussetzung hierfür ist die Basis­immunität der werdenden Mutter, die auch durch Impfungen in der Schwangerschaft erreicht werden kann.

Änderungen des STIKO-Entwurfs sind noch im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens der Bundesländer und Fachkreise möglich. Anschließend werden die Empfehlungen im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts veröffentlicht. |

Literatur

Aufnahme der COVID-19-Impfung in die allgemeinen STIKO-Impfempfehlungen 2023, Pressemitteilung der STIKO, 25. April 2023

Einführung der COVID-19-Impfung in die Impfempfehlung 2023. Press-Briefing des Science Media Center, 24. April 2023

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