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- AZ 48/2023
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Wirtschaft
Ärger um Glyphosat
Bayer wehrt sich gegen Milliardenforderungen
„Das Urteil wird so keinen Bestand haben, wir werden auf jeden Fall Rechtsmittel dagegen einlegen“ erklärte Bayer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ein Geschworenengericht hatte den Konzern vor Kurzem in einem Glyphosat-Prozess zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar verurteilt.
Drei ehemaligen Anwendern des Unkrautvernichters Roundup wurden entsprechende Zahlungen zugesprochen. Diese machten das umstrittene Produkt für ihre Krebserkrankungen verantwortlich. Die Geschworenen am Bundesgericht in Jefferson City (Missouri) erkannten den Klägern insgesamt 61,1 Millionen Dollar an Schadenersatz und je 500 Millionen Dollar Strafschadenersatz zu. Geschworene sprechen in den USA Klägern oft hohe Summen zu, die Richter nicht selten später senken.
Aus Sicht von Bayer verstößt allein die Höhe des Strafschadenersatzes gegen die amerikanische Verfassung. „Im Unterschied zu früheren Verfahren haben die Gerichte in den jüngsten Fällen den Klägern unzulässigerweise erlaubt, die regulatorischen und wissenschaftlichen Fakten falsch darzustellen“, hieß es in einer Stellungnahme des Konzerns.
Bayer glaubt an seine „starken Argumente“
Bayer habe „starke Argumente“, um die jüngsten Urteile revidieren zu lassen. Der Konzern habe neun der letzten 13 Gerichtsverfahren gewonnen und den Großteil der Klagen beigelegt. „Wir werden die robuste wissenschaftliche und regulatorische Beweislage weiterhin vor Gericht verteidigen, notfalls in Berufung“, erklärte der Dax-Konzern.
Bayer zeigt sich weiter von der Sicherheit von Glyphosat überzeugt. Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der Monsanto-Übernahme ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen den Dax-Konzern, das in den USA eine Klagewelle in Gang setzte. |
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