Gesundheitspolitik

Ins Krankenhaus dank Fälschung

dpa | In Österreich hat ein Patient nach der Anwendung eines mutmaßlich gefälschten Diabetes-Medikaments in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Das gab das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) am Donnerstag in Wien bekannt. Fälschungen der auch als Abnehm-Mittel eingesetzten Arznei Ozempic seien nicht qualitätsgeprüft, betonte die Behörde. Durch „mögliche Verunreinigungen und unbekannte Inhaltsstoffe können diese Fälschungen auch lebensbedrohlich sein“, warnte das BASG. Über den Zustand des Patienten wurden zunächst keine weiteren Informationen mitgeteilt.

Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam gewarnt, dass in verschiedenen EU-Staaten und Großbritannien gefälschte Ozempic-Pens auf­getaucht seien. Die Fertigpens mit Labels in deutscher Sprache stammten von Großhändlern in Österreich und Deutschland. Ozempic mit dem Wirkstoff Sema­glutid wird in letzter Zeit verstärkt als Abnehm-Mittel eingesetzt, obwohl es nur für die Behandlung von Diabetes zugelassen ist. Das führt laut BASG dazu, dass das Mittel für Diabetespatienten nur mehr begrenzt zur Verfügung steht. „Diese Knappheit an dem Arzneimittel wird offenbar von kriminellen Organisationen ausgenutzt, um Fälschungen von Ozempic auf den Markt zu bringen“, hieß es.

Anfang Oktober waren die ersten Fälschungen in Deutschland aufgetaucht. EU-Behörden, Polizei sowie auch eine Bundesbehörde in Deutschland ermitteln bereits. Im Zentrum der deutschen Ermittlungen steht ein Pharma-Großhändler aus dem Südwesten Baden-Württembergs. |

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