Wirtschaft

Umsatzeinbruch in Deutschland

Zur Rose-Gruppe will 2023 Gewinnschwelle erreichen – unabhängig vom E-Rezept

ts | Angesichts des Fokus auf profitable Geschäfte nimmt die Schweizer Zur Rose-Gruppe, die Muttergesellschaft von DocMorris, schmerzhafte Einbußen beim Umsatz hin.

Der Weg zum Gewinn ist hart und steinig. Das muss die Schweizer Zur Rose-Gruppe in diesen Monaten erfahren. Das Management verfolgt dabei die Devise: Profitabilität geht vor Umsatz. Um wie vorgesehen im Jahr 2023 die Gewinnschwelle zu erreichen, verzichtet der Konzern vor allem in Deutschland und im südeuropäischen Marktplatzgeschäft in erheblichem Umfang auf Umsatz und Kunden.

Auf Konzernebene gab der Außenumsatz im Geschäftsjahr 2022 nach bislang ungeprüften Zahlen um 5,4 Prozent in Lokalwährung bzw. um 9,7 Prozent in Konzernwährung auf 1,84 Mrd. Schweizer Franken nach. Das Ergebnis auf bereinigter EBITDA-Ebene soll für 2022 statt der bislang erwarteten -75 bis -85 nun bei -70 bis -75 Mio. Franken liegen. Der vollständige Geschäftsbericht 2022 mit den finalen Ergebniszahlen soll am 23. März 2023 publiziert werden.

In Deutschland brach der Umsatz im vierten Quartal 2022 gegenüber der Vorjahreszeit in der Lokalwährung Euro um 27,4 Prozent bzw. in Konzernwährung um 32,7 Prozent auf 237,2 Mio. Franken ein. Gründe dafür waren nach Angaben des Unternehmens der Wegfall des kampagnenbedingten Umsatzschubs im Vorjahresquartal und reduzierte Marketingaufwendungen, Effekte aus den Integra­tions- und Logistikmaßnahmen im Zusammenhang mit der Überführung der Marken medpex und eurapon sowie Auswirkungen der Arzneimittelknappheit.

800.000 Kunden weniger im vierten Quartal

Im Gesamtjahr 2022 ging der Außenumsatz den Angaben zufolge in Deutschland auf Euro-Basis um 12,2 Prozent bzw. in Konzernwährung um 18,4 Prozent auf 1,087 Mrd. Franken zurück. Aufgrund der Konzentration auf potenzielle E-Rezept-Kunden, insbesondere chronisch Kranke, reduzierte sich die Anzahl aktiver Kunden der Zur Rose-Gruppe zu Ende Dezember 2022 gegenüber Ende September 2022 um rund 800.000 auf 10,4 Millionen.

Auch im südeuropäischen Marktplatzgeschäft entwickelte sich der Umsatz „plangemäß“ rückläufig und belief sich im Gesamtjahr auf 70,7 Mio. Franken (-7,1 Prozent in Lokalwährung, -13,7 Prozent in Konzernwährung). Im Gegensatz dazu verlief die Geschäfts­entwicklung auf dem Schweizer Heimatmarkt von Zur Rose positiv. Im Gesamtjahr 2022 habe sich der Umsatz um 9,5 Prozent auf 686,8 Mio. Franken erhöht.

Wie Zur Rose weiter mitteilt, schreitet das im vergangenen Jahr lancierte Programm zur Erreichung der Gewinnschwelle (EBITDA-Break-even) 2023 schneller voran als geplant. Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Komplexitätsreduktion seien bei der Bruttomarge sowie den Logistik- und Marketingkosten Verbesserungen realisiert worden.

Für das laufende Jahr 2023 bekräftigt die Gruppe wie bereits bisher, die Gewinnschwelle auf bereinigter EBITDA-Stufe erreichen zu wollen, unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit des E-Rezepts. Mittelfristig liege die EBITDA-Zielmarge unverändert bei acht Prozent. |

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