Gesundheitspolitik

ABDA benennt Ziele für 2023

Berufspolitische Veranstaltung auf dem Pharmacon in Schladming

wes | Die Abwehr weiterer Sparmaßnahmen und eine Honorarverbesserung, die Vergütung des Lieferengpassmanagements, die Vermeidung von Nullretaxationen, eine Entlastung vom Inkasso des Herstellerabschlags, die Verstetigung der SARS-CoV-2-Ausnahmeregelungen und die Abschaffung des Präqualifizierungsverfahrens – das sind die Ziele der ABDA für das Jahr 2023, wie ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz auf dem Pharmacon im österreichischen Schladming erklärte.

Man werde dieses Jahr das Thema der wirtschaftlichen Situation ganz nach vorne stellen, versprach Schmitz auf der „Berufspolitischen Veranstaltung“ am 19. Januar. Aus den genannten Zielen werde nun ein Paket geschnürt, das man dann der Politik vorlegen werde.

Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) Thomas Benkert rief die Apotheker dazu auf, dem Nachwuchs vorzuleben, wie spannend und vielfältig die Arbeit in der Apotheke ist. Nur so könne man die jungen Kolleginnen und Kollegen motivieren, in der Apotheke zu bleiben und sich eines Tages selbstständig zu machen. Gleichzeitig brauche es deutlich mehr Pharmaziestudienplätze, um den Bedarf zu decken. Dem Vorschlag, den Apothekermangel mit einer eingeschränkten Vertretungsbefugnis für PTA zu begegnen, erteilte Benkert eine klare Absage. Dies berge die Gefahr, dass die kostengünstigeren PTA mittelfristig zu „Light-Apothekern“ gemacht würden. Stattdessen sollten die Apo­theker gestärkt und den PTA eine Perspektive geboten werden.

Dittrich: „Müssen 150-Millionen-Topf ausschöpfen“

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV) Thomas Dittrich zeigte sich auf der Veranstaltung mit dem Schiedsstellen­ergebnis zu den pharmazeutischen Dienstleistungen „alles in allem zufrieden“. Nun gelte es, die Dienstleistungen „in die Fläche“ zu bekommen und den Honorartopf von 150 Millionen Euro pro Jahr aus­zuschöpfen. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt für die Zukunft der Apotheken“, so Dittrich. Unterstützung bekam er für diese Forderung aus dem Publikum, unter anderem von der ehemaligen BAK-Präsidentin Magdalene Linz, die die Ein­führung der Pharmazeutischen Dienstleistungen als großen Erfolg für die Apotheker bezeichnete.

Foto: DAZ/ck

DAV-Chef Thomas Dittrich: Wir müssen die Dienstleistungen in die Fläche bringen!

Das Präqualifizierungsverfahren zur Hilfsmittelversorgung bezeichnete ABDA-Hauptgeschäftsführer Schmitz als „Bürokratiemonster“. Er sehe aber eine gute Chance auf Abschaffung der Präqualifizierung für Apotheken, weil der Bundesgesundheitsminister aufgefordert ist, noch 2023 Vorschläge zur Entbürokratisierung zu erarbeiten.

Als weitere Schwerpunkte der Arbeit im gerade begonnenen Jahr benannte BAK-Präsident Benkert die Novellierung der Approbationsordnung, verbunden mit der erneuten Forderung nach mehr Studienplätzen, sowie eine Vereinheitlichung der Notdienstregelungen in den verschiedenen Bundesländern. Durch die abnehmende Apothekenzahl gebe es hier einen Bedarf an neuen einheitlichen Regelungen, z. B. zur maximalen Entfernung der diensthabenden Apotheken. |

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