Wirtschaft

Merck steht zu China

Merck-Chefin warnt vor den Hürden einer Abkopplung

dpa-afx/az | Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gibt es eine Debatte über zu große Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft. Als Lehre aus dem Krieg hatte sich Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) für eine breitere Aufstellung der deutschen Wirtschaft ausgesprochen. Unter­nehmen sollten ihre Geschäfte diversifizieren. Ganz so einfach ist das aber nicht.

So hat Merck-Chefin Belén Garijo in der Debatte über zu große Abhängigkeiten von China auf hohe Hürden hingewiesen. „Eine Abkopplung Deutschlands von China würde 20 Jahren dauern“, sagte Garijo am vergangenen Montagabend vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. „Aber für was?“. Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zwischen Deutschland und der Volksrepublik seien groß. Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern selbst sei seit 90 Jahren in dem Land aktiv. „Wir haben keine Gründe zu glauben, dass China keine Chance mehr für uns ist.“

Für Risiken in China hat sich Merck gerüstet. „Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet, auch wenn es unwahrscheinlich ist“, sagte Garijo. Die Risiko­prämie in dem Land sei positiv für Merck. Hilfreich wäre aber eine finale China-Strategie der Bundesregierung. |

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