Wirtschaft

Direkter Zugriff auf Ware

Via will Hersteller zur Apothekenbelieferung verpflichten

cha | Via, der Verband innovativer Apotheken e. V., setzt sich für mehr Transparenz bei der Arzneimittelbevorratung ein. Um das zu erreichen, sollen die Hersteller dazu verpflichtet werden, Apotheken direkt zu beliefern.

„Das Beziehen von Medikamenten gleicht derzeit oftmals einer Lotterie“, heißt es in der Pressemeldung. Die Apotheken sendeten nahezu stündlich verschiedene Besorger­listen an mehrere Großhandlungen, da das Prinzip gelte „first come, first serve”. Je nach Zeitpunkt der Bestellung, je nachdem bei welchem Großhandel bzw. bei welcher Niederlassung habe die Apotheke im besten Fall das Glück, ein Kontingent von z. B. maximal 5 Antibio­tika zu ergattern – oder eben auch nicht. „Der Frust bei Patienten, Verordnern und Apotheken ist gleicher­maßen und verständlicherweise groß – im Notdienst medizinisch zum Teil kaum akzeptabel, geschweige denn vermittelbar,” so Via.

Dabei gibt es offenbar unterschiedliche Aussagen von Herstellern und Großhandel zur Verfügbarkeit: „Fasst man bei der Industrie nach, heißt es, eine ausreichende Menge wäre ausgeliefert. Fasst man beim Großhandel nach, erhält man die Auskunft, dass pro Vertriebszentrum beispielsweise maximal 20 Packungen überhaupt zugeteilt worden wären“, beschreibt die Pressemeldung die Situation in den Apotheken.

Solange der Hersteller keine Verpflichtung zur Direktbelieferung an Apotheken habe, sei sowohl die Menge der Ware als auch der Weg absolut intransparent, heißt es weiter. Die Apotheke sei angewiesen auf das, was letztendlich vom Großhandel den Apotheken zur Verfügung gestellt wird.

Daher fordert Via, dass die Her­steller zur Direktbelieferung verpflichtet werden und die Apotheken somit direkt Zugriff auf die Ware haben. „Dies würde auch den Bestrebungen nach einer transparenten Arzneimittelbevorratung in Deutschland Rechnung tragen.“ Der Vorschlag, dass die Apothekenlager in einer Art Zentralregister erfasst werden sollen, ist nach Auffassung von Via nicht der richtige Weg. „Einzig und allein die Vorräte bei der Industrie können Auskunft darüber geben, ob Deutschland ausreichend versorgt sein wird oder nicht. Und auf diese Versorgungsdichte muss die Apotheke letztlich vollumfänglich und ohne Umwege Zugriff haben können.“ |

Das könnte Sie auch interessieren

Verband innovativer Apotheken e.V. will mehr Transparenz

Via: Hersteller sollen Apotheken direkt beliefern müssen

Offener Brief des Apothekerverbands Rheinland-Pfalz

Unmut über Kontingentierung von Biogen

Neue Regelung vom Hersteller

Tresiba: Fünf Packungen oder nichts

Länder wollen in der Woche vom 19. April beginnen / Kassenärztliche Bundesvereinigung und Hausärzteverband kritisieren Bevorzugung der Impfzentren

Irritation über den Impfstart bei den Hausärzten

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.