Gesundheitspolitik

Kommentar: Kollegen, werdet laut!

Dr. Christine Ahlheim

Dazu forderte die „singende Apothekerin“ Doreen Wegner bei der Demonstration anlässlich der geplanten Übergabe der „letzten Kittel“ vergangenen Mittwoch in Berlin auf (s. S. 8). Die Aktion schaffte es tatsächlich in die Tagesthemen, wenn auch nur als Aufhänger eines immerhin knapp fünfminütigen Beitrags zum Apothekensterben im ländlichen Raum.

Das zeigt: Angesichts der mittlerweile in weiten Teilen der Bevölkerung angekommenen Probleme mit nicht lieferbaren Arzneimitteln sind die Medien interessiert daran, über die Sorgen der Bürger, aber auch der Apotheker zu berichten. Und verschaffen dem Thema damit zusätzliche Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Politik.

Die ABDA sollte die Gunst der Stunde nutzen. Dass man mit leisen Tönen leider wenig erreicht, haben die Jahre mit dem konzilianten, aber in wirtschaftlichen Dingen wenig erfolgreichen Friedemann Schmidt als ABDA-Präsident gezeigt. Da seine Nachfolgerin glücklicherweise vor klaren Worten nicht zurückscheut und zudem die Spitze der Öffentlichkeitsarbeit neu besetzt wird, ist zu hoffen, dass die kürzlich formulierten Forderungen u. a. zur Honorierung wirkmächtig kommuniziert werden.

Dabei könnte eine Demonstra­tion, wie sie die Freie Apothekerschaft zusammen mit anderen Heilberuflern initiiert hat, Vorbild sein. Ruft die ABDA als offizielle Berufsvertretung zur Teilnahme auf, werden noch weitaus mehr Apotheker nach Berlin reisen und entsprechend Druck aufbauen. Gut möglich, dass die zu erwartende breite Bericht­erstattung in den Medien für die Politik dann der entscheidende Anstoß ist, über die Belange der Apotheker nicht weiterhin einfach hinwegzugehen.

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