Prisma

Echter Hund besser als Plüschlöwe

Stimulierung menschlicher Hirnaktivität

Foto: rodimovpavel/AdobeStock

Einen Hund zu streicheln, kann die Sauerstoffsättigung in einem bestimmten Hirnareal erhöhen.

us | Treue Augen, weiches Fell und freundliche Gesellschaft: Der Kontakt zu Haustieren wirkt beruhigend auf viele Menschen. Vor allem Hunde können sich positiv auf die mentale und physische Gesundheit auswirken: Der Körper schüttet Endorphine, Oxytocin und Prolactin aus, Blutdruck und Stresshormonlevel sinken. Ein Hund bringt jedoch auch viel Arbeit mit sich und benötigt Platz. Psychologen haben sich daher gefragt, ob ein Plüschtier ähnliche Effekte auf den Menschen haben kann. Um das herauszufinden, rekrutierten Schweizer Forscher 21 Probanden, die in je drei Sitzungen Kontakt mit einem echten Hund hatten und in drei weiteren Sitzungen mit einem Plüschlöwen mit einer Wärmflasche im Bauch interagierten. Dazu analysierte das Team um die Psychologin Karin Hediger mittels Nahinfrarotspektroskopie die Sauerstoffsättigung präfrontaler Hirnbereiche. Hieraus zogen sie Rückschlüsse auf die Hirnaktivität in diesem für sozial- und emotional-kognitive Verarbeitung wichtigen Bereich. Ergebnis: Sowohl die Interaktion mit dem lebendigen Hund als auch mit dem körperwarmen Plüschlöwen erhöhten die Konzentration des oxygenierten Hämoglobins signifikant. Am höchsten war die Aktivierung des präfrontalen Gehirns jedoch im engen Kontakt mit einem echten Tier. Als Grund vermuten die Psycho­logen zum einen die höhere emotionale Anteilnahme im Umgang mit einem lebendigen Tier. Zum anderen könnte die Interaktion mit einem echten Hund einen gewissen Stress bedeuten und so eine stärkere kognitive Anregung hervorrufen. Besonders Menschen mit sozioemotionalen Defi­ziten könnten vom engen Kontakt mit einem Therapiehund profitieren. |

Literatur

Marti R et al. Effects of contact with a dog on prefrontal brain activity: A controlled trial. PLoS one, 17(10):e0274833

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