... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Mehr als die Hälfte kifft

bzga/ral | Zu Genusszwecken legalisiert ist Cannabis in Deutschland bislang zwar noch nicht, das scheint junge Menschen hierzulande aber nicht davon abzuhalten, Cannabis zu konsumieren. Einer kürzlich von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veröffentlichten Analyse zufolge haben mehr als die Hälfte (50,8%) der 18- bis 25-Jährigen schon mindestens einmal im Leben gekifft. Vor fünf Jahren lag der Anteil noch bei 35,8%.

Der Anstieg beim Cannabis-Konsum ist für BZgA-Direktor Martin Dietrich besorgniserregend. Insbesondere weil nicht nur junge Erwachsene, sondern auch Jugendliche immer häufiger Cannabis probieren. In der aktuellen Analyse, die anlässlich des Welt­drogentages am 26. Juni vorgestellt wurde, haben knapp 10% der 12- bis 17-Jährigen bereits Cannabis konsumiert. „Je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter“, warnt Dietrich. Die gesundheitlichen Risiken dürften nicht kleingeredet werden.

Die Zahlen zum Anlass zu nehmen, die geplante Legalisierung von Cannabis noch einmal zu überdenken, kommt für die Bundesregierung aber wohl nicht infrage. Ihr Drogenbeauftragter, Burkhard Blienert, sieht in ihnen eher eine Bestärkung. Die kontrollierte Cannabis-Abgabe an Erwachsene werde es leichter machen, offen und ehrlich über dieses Thema zu sprechen. Blienert forderte Familien, Schulen und Vereine auf, über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- und Cannabis-Konsum auf­zuklären.

Bei Alkohol und Zigaretten sind die Zahlen allerdings jetzt schon eher erfreulich. Der Anteil junger Erwachsener, die regelmäßig Alkohol trinken, ist gesunken (von 40 auf 32%), und die Raucherquote liegt stabil auf niedrigem Niveau. 

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