Wirtschaft

GKV mit Rekordminus

G-BA-Chef Hecken: Kurzfristige Kostendämpfung

cha | Das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen ist laut Presseberichten im vergangenen Jahr auf 5,7 Mrd. Euro gestiegen. Die Rufe nach einem erhöhten Bundeszuschuss werden lauter und Sparmaßnahmen wahrscheinlicher.

Wie aus den vorläufigen Daten der größten Krankenkassenverbände hervorgeht, fuhren die Ersatz­kassen im vergangenen Jahr ein Minus von 576 Mio. Euro ein. Bei den Innungskrankenkassen waren es knapp 409 Mio. Euro, bei den Betriebskrankenkassen 500 Mio. Euro und bei der Knappschaft 104 Mio. Euro. Besonders drastisch fällt das Defizit der AOK mit 4,1 Mrd. Euro aus. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in dem vom damaligen Bundesgesundheitsminister Spahn verordneten Abschmelzen der Finanzreserven.

Abhilfe sollen Steuermittel schaffen: Im vergangenen Jahr beschloss die Bundesregierung bereits einen Rekordzuschuss von 28,5 Mrd. Euro, nun erwartet die Kassenseite von der Politik „deutliche Signale zur finanziellen Stabilisierung“ – so AOK-Chefin Carola Reimann.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, es werde mit ihm keine Leistungskürzungen geben. Das sieht Josef Hecken, Vorsitzender des G-BA, anders: „Kurzfristige Kostendämpfungsmaßnahmen wird die Ampelkoalition also vermutlich schneller als gedacht an­gehen müssen“, äußerte er vergangenen Mittwoch angesichts der Entwicklung der GKV-Finanzen. |

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