Gesundheitspolitik

Kommentar: Nach der Pandemie …

Dr. Christine Ahlheim

… ist vor der Pandemie. Noch ist die Corona-Krise nicht beendet und derzeit kann niemand seriös voraussagen, wie lange und in welchem Ausmaß COVID-19 uns beschäftigen wird. Gut möglich, dass mit Abflauen der Omikron-Welle die Pandemie vorbei ist, gut möglich aber auch, dass es im kommenden Herbst mit einer neuen Variante weitergeht. Aber selbst wenn wir Corona hinter uns gelassen haben – es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Pandemie ausbricht. Dann sollte unser Gesundheitssystem optimal vorbereitet sein, damit die Folgen für die Gesellschaft weniger drastisch ausfallen als in den letzten beiden Jahren.

Ein wichtiger Baustein dabei wäre die Impfung in den Apotheken. Müssen bei einer neuen Pandemie sehr viele Menschen in kurzer Zeit geimpft werden, können die Apotheken einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Das zeigt auch der Blick ins Ausland, wo Impfungen in der Apotheke schon sehr bald nach dem Start der Impfkampagne in großer Zahl erfolgt sind.

Daher ist es zu begrüßen, dass in dieser Woche etliche Apotheken mit dem Impfen beginnen und in den kommenden Wochen noch viele dazustoßen werden. Abgesehen davon, dass jetzt noch zahlreiche Impfwillige von diesem Angebot Gebrauch machen dürften, ist dabei auch der Blick in die Zukunft wichtig. Denn um im Ernstfall für einen schnellen Einsatz gerüstet zu sein, darf das Impfen in der Apotheke nicht zeitlich befristet (wie bei Corona) oder auf Modellversuche beschränkt (wie bei der Grippe) werden. Die Politik muss dafür sorgen, dass Impfen in der Apotheke zum dauerhaften Angebot wird – nicht nur in der jetzigen und in zukünf­tigen Pandemien, sondern auch morgen und übermorgen.

Dr. Christine Ahlheim

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