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Gesundheitspolitik
Sanfter Start fürs E-Rezept
Am 1. September begann der Roll-out in 250 Arztpraxen in Westfalen-Lippe
Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein vor rund zwei Wochen abgesprungen war, konzentriert sich der Roll-out des E-Rezepts nun auf Westfalen-Lippe. Der Vorsitzende der dortigen Kassenärztlichen Vereinigung Thomas Müller zeigte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erfreut: „Endlich geht es los.“ Zum Start seien rund 250 Praxen dabei. Bereits zuvor hatte Müller eingeräumt, dass die Roll-out-Praxen in den ersten Wochen lediglich einen Papierausdruck erstellen können. Und wiederholt gefordert, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der Gesundheitskarte in der Apotheke abgerufen und eingelöst werden kann. Die Gematik hat zwischenzeitlich zugesagt, dass diese Funktion sobald wie möglich zur Verfügung stehen soll.
Zum Start des E-Rezepts besuchte die Pressesprecherin des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) am vergangenen Donnerstag die Apotheke des Vorstandsmitglieds Jan Harbecke in Münster und begleitete eine Kundin beim Einlösen ihres E-Rezepts. „Große Ziele werden eben meist in Schritten erreicht“, heißt es in der Pressemeldung über die Tatsache, dass vorerst noch der QR-Code der Verordnung auf Papier ausgedruckt wird. Doch Harbecke ist froh, vorn dabei zu sein: „So können wir mitgestalten, Probleme entdecken und dafür Lösungen finden.“
Weitere Unterstützung planen auch die E-Rezept-Enthusiasten. Dieser Verein, zu dessen Gründungsmitgliedern u. a. der EU-Versender Shop Apotheke gehört, zahlt 3000 Euro an Ärzte und 1500 Euro an Apotheken, die eine bestimmte Anzahl von E-Rezepten ausstellen bzw. einlösen und an einem wissenschaftlichen Begleitprogramm teilnehmen. Der Fördertopf für Westfalen-Lippe ist zwar schon leer, doch nun soll er wieder aufgefüllt werden. |
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