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Gesundheitspolitik
E-Rezept: Westfalen-Lippe startet am 1. September
KVWL: Die Einlösung des E-Rezepts mit der elektronischen Gesundheitskarte ist unverhandelbar
„Wir respektieren natürlich die Entscheidung unserer Kolleginnen und Kollegen aus Schleswig-Holstein, allerdings werden wir vorerst nicht aus dem Projekt aussteigen“, teilt KVWL-Vorstand Thomas Müller mit. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens besser ist, auf dem Fahrersitz zu sitzen und den Kurs mitzubestimmen – damit wir möglichst unfallfrei durch diese Entwicklung kommen.“ Zum Start der Roll-out-Phase am 1. September seien in Westfalen-Lippe rund 250 Praxen dabei, im Anschluss daran soll die Anzahl der Teilnehmer sukzessive gesteigert werden.
Dabei sei unverhandelbar, so Müller weiter, dass es für ein digitales Angebot wie das E-Rezept nur eine digitale Lösung zur Übertragung geben könne. „Den Weg dafür haben wir mit dem Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte bereits aufgezeigt.“ Die KVWL hat dazu konkrete Forderungen: „Wir erwarten von der Gematik, dem Bundesgesundheitsministerium und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der eGK übertragen und eingelöst werden kann. Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung des E-Rezepts und nicht verhandelbar.“ Bis es so weit ist, läuft die Übermittlung entweder über die E-Rezept-App der Gematik oder über einen Papierausdruck.
Gesellschafter der Gematik klären weiteres Vorgehen
Abzuwarten bleibt, wie es weitergeht. Denn die Gematik hat als Voraussetzung für den Roll-out des E-Rezepts in weiteren Regionen als Erfolgskriterium für Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe u. a. festgelegt, dass in jeweils beiden Gebieten 25 Prozent aller Verordnungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel als E-Rezepte ausgestellt werden müssen. Doch was nun, da Schleswig-Holstein wegfällt?
Auf Anfrage der AZ antwortete die Pressestelle der Gematik, dass die in der Gesellschafterversammlung festgelegten Erfolgskriterien weiterhin gültig seien. „Das weitere Vorgehen wird mit den Gesellschaftern der Gematik geklärt“, heißt es. Wann die entsprechenden Entscheidungen gefällt werden, teilte die Pressestelle auf Nachfrage nicht mit. |
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